13.09.2015

„Diese Vorlage nochmals überdenken und anpassen“

18. Oktober: Projektierungskredit Sek Landhaus.

Abstimmungsvorlage ist nicht fertig gedacht

Grundsätzlich finde ich den Schulhausneubau auf dem Landhausareal sehr prüfenswert und eine gute Sache. Nur leider ist die Abstimmungsvorlage nicht fertig durchdacht.

Es fehlt ein Gesamtkonzept: Was soll mit den frei werdenden Liegenschaften geschehen? Was passiert mit dem Schulhaus Dorf? Wird es für die Verwaltung verwendet? Soll der alte Bahnhof für erschwinglichen Wohnraum umgenutzt werden?

Es wird auch nicht auf die Folgekosten und kommende Aufgaben im Edikt hingewiesen. Dann ist der Landpreis von Fr. 800.– / m2 für eine öffentliche Zone sehr hoch. Die Projektierungskosten von 1.2 Mio sind ebenfalls sehr hoch angesetzt. Fr. 800’000.- sollten hier auch genügen!

Zusätzlich sind die Baukosten mit 23.4 Mio für 9 Klassenzimmer äusserst komfortabel gerechnet, dies ergibt 2.6 Mio pro Klassenzimmer, was doch sehr erstaunt. Es gäbe sicher qualitativ gute Lösungen zu einem vernünftigeren Preis.

Eine Lösung wäre auch noch, eine second opinion einzuholen zu diesen Kosten.
Ich empfehle, diese Vorlage nochmals zu überdenken und anzupassen.
Köbi Brunnschweiler
Speicherstrasse 3

3 Kommentare

  1. Fritz Schiess

    04.10.2015 / 09:00 Uhr

    Geschätzter Herr Peter Frommenwiler:

    Mit Ihrer Aussage "Die Verantwortlichen der früheren Projekte wählten ein anderes Prozedere als wir" stimme ich mit Ihnen überein. Der Grundgedanke eines sparsamen Umgangs mit den Geldmitteln (Steuergelder) und die Erfahrung mit dem 1996 geplanten Primarschulhaus Unteres Hörli, Planungskredit angenommen, Baukredit abgelehnt, führten die damaligen Arbeitsgruppen dazu, dass nur Planungsarbeiten in dieser Phase getätigt worden sind, die unbedingt erforderlich waren.

    Mit einem Kredit von 1.2 Mio. Franken wird faktisch über das ganze Projekt Sekundarschulhaus Landhaus mit Baukredit und Landkauf abgestimmt. Es wird ja nicht so sein, dass bei einer Vorleistung von 1.2 Mio. Franken die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen objektiv noch eine Wahl haben, den nachfolgenden Kredit von 27.4 Mio. Franken für den Landkauf und das Bauvorhaben auch bei eventuell geänderten Voraussetzungen, schlechte Wirtschaftslage mit sinkenden Steuereinnahmen, Steuererhöhung, kleinerer Schülerzahl, abzulehnen. Oder kurz zusammengefasst, wie es in einem Leserbrief trefflich formuliert ist "Wer jetzt A sagt, muss gezwungenermassen auch B sagen". Darum empfehle ich den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, diese Vorlage dem Gemeinderat zur Überarbeitung und Anpassung zurückzugeben.

    Fritz Schiess, Sonnenberg 309, 9053 Teufen

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  2. Peter Frommenwiler

    02.10.2015 / 12:28 Uhr

    So einfach ist es nicht:
    Die Zahl 300'000 (2001!) war eben nicht der eigentliche Betrag für die gesamte Projektierung sondern nur für den Wettbewerb. Aus unserm Edikt geht klar hervor, dass die Wettbewerbskosten auf 450'000 (2015!) geschätzt werden, also durchaus vergleichbar. Ich möchte hier nun nicht all die uns bekannten Zahlen früherer Projekte auflisten. Wir haben aber intensiv recherchiert und auch Erstaunliches festgestellt.
    Wenn man all die Zahlen früherer Projekte vergleicht, dann sind wir kostenmässig durchaus im Rahmen, sind aber bedeutend transparenter.

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  3. Ruth Wanner

    01.10.2015 / 23:01 Uhr

    Wer A sagt wird wohl auch B sagen müssen…!

    Herr Brunnschweiler hat es geschafft, die relevanten Fragen prägnant zu formulieren.

    Absolut einverstanden, die Bildung soll uns etwas wert sein! Für die Abstimmungsvorlage zum Schulhausneubau bleiben nach dem Studium des Edikts und aller Berichte in der Tüüfner Poscht dennoch einige Fragezeichen (an der Versammlung konnte ich leider nicht teilnehmen).

    Die Projektierungskosten betragen 1.2 Mio Franken. Wie lässt sich erklären, dass für den Landhaus-Neubau im Jahr 2001 ein Projektierungskredit von Fr. 300‘000 genügte, um alle Vorarbeiten bis zur Abstimmung finanzieren zu können, inkl. Architekturwettbewerb? In der Tüüfner Poscht Nr. 1, Feb. 2001, S. 3 steht: „Der Gemeinderat unterstützt das von der Schulhaus-Baukommission vorgeschlagene Vorgehen, die Projektierungskosten unter 300‘000 Franken zu halten. Es kann auf eine Volksabstimmung verzichtet werden, sofern das fakultative Referendum nicht ergriffen wird.“) Viermal höhere Projektierungskosten als vor 15 Jahren, das ist erstaunlich! Der Gemeinderat scheint heute andere Ziele zu verfolgen.

    Mit einem Projektierungskredit soll ein Projekt zur Abstimmung gebracht werden. Baureif muss das Projekt noch nicht sein. Aufwände für Detailstudien sind zu den Baukosten zu rechnen, womit die Kosten erst entstehen nach einem Ja zum Bauprojekt. Oder anders ausgedrückt: Wenn wir jetzt schon ja zu solch hohen Projektierungskosten sagen, dann können wir uns das Nein zum Projekt gar nicht mehr leisten.

    Zusätzlich zur Parzelle „Haus Biser“ werden rund 5‘000 m2 Land benötigt. Eine Teilfläche von 4‘582 m2 des Grundstücks Nr. 46 (Menet) ist bereits als Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (OE) ausgeschieden, das übrigen Land befindet sich in der Landwirtschaftszone. Der Preis von rund Fr. 800/m2 ist hoch. An der Orientierungsversammlung sagte Walter Grob anscheinend, der Landeigentümer habe eben seine Preisvorstellungen und es frage sich, was uns das Schulhaus wert sei. Die Preisvorstellungen sind ja legitim. Jede „normalreiche“ Gemeinde würde oder müsste aber nach Lösungen suchen, um die Landerwerbskosten zu senken. Wie wäre es, wenn die Gemeinde Teufen und der Landeigentümer sich darauf einigen, ein Gutachten zur Preisbestimmung von einer ausgewiesenen Fachperson anzufordern? Oder ist das erfolgt, aber es steht nichts davon in den Abstimmungsunterlagen?
    Bezüglich OE gibt es zumindest im Nachbarkanton St. Gallen einen Gerichtsentscheid. Eine Gemeinde wollte für eine Schulhauserweiterung in OE eingezontes Land von Privat erwerben. Das Gericht musste die Frage klären, ob für OE-Land der Marktwert von Wohn-Bauland zugrunde gelegt werden kann. Das Gericht hat entschieden der Marktwert sei nicht massgebend, u.a. weil OE-Flächen stark eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten bieten. Wer weiss, vielleicht gibt es zu dieser Fragestellungen auch weitere Entscheide? Die Gemeinde hat die Aufgabe, solche Fragen zu klären.

    Auch das fehlende Gesamtkonzept stört mich. Einfach gesagt: Wir verlegen die Schule vom Zentrum zum Landhaus. Schule bedeutet Leben, Bewegung, Entwicklung. Anschliessend diskutieren wir dann in moderierten Prozessen, wie wir Leben, Bewegung und Entwicklung ins Dorfzentrum bringen können.

    Für mich ist klar, jetzt ein Nein in die Urne. Ansonsten gilt: Wer A sagt muss auch B sagen.

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