15.03.2016

„Da wird Ostern ganz konkret…“

Palmsonntag mit Eindrücken aus Nordirak.

Ueli Schleuniger Dohuk (11)
Ueli Schleuniger mit seinem Handy auf Erkundungstour im UNHCR-Flüchtlingslager Domiz II in Dohuk, kurdisch Nordirak. Foto: zVg.

 

Ueli Schleuniger, Mitverantwortlicher im Teufner Pfarreiprojekt „Hilfskonvoi für Kurdistan“ kam vor drei Wochen aus dem kurdischen Gebiet im Nordirak zurück.  In seinem „Gepäck“ stauen sich ganz viele Erlebnisse aus einem Gebiet, das wir nur vom Fernsehen kennen.  

Im Palmsonntagsgottesdienst vom kommenden Sonntag, 20. März 2016 um 10 Uhr in der kath. Kirche Teufen berichtet er über seine Erlebnisse. Er stellt sich im „Gespräch an der Kanzel“ den Fragen von Pfarreileiter Stefan Staub.

Hoffnungslosigkeit und Hunger

Dass das Leben in den UNHCR-Flüchtlingslagern an der irakisch-türkischen Grenze dem „Vorhof der Unmenschlichkeit“ gleicht, liegt irgendwie auf der Hand. In Zeltstädten sammeln sich Menschen, die einst in ihrer Heimat Irak und Syrien ein normales Leben leben konnten. Diesen vielen Tausend Menschen ein wohnliches Zuhause zu geben, überfordert das ärmliche Kurdistan. Durch Krieg und Terror der Milizen des „Islamischen States“ mussten sie von heute auf morgen ihr Leben zurücklassen. Ein neues Phänomen in den grossen Lagern scheint nun der Hunger zu sei. Da die in Aussicht gestellten Zahlungen der Geberländer ausbleiben, reduzierte die UNO die Lebensmittelkosten von 30 US-$ im Monat um 2/3,  auf 10 US-$. Das ist eindeutig zu wenig, um sich zu ernähren. Das Teufener Projekt setzt deshalb das gesammelte Geld in Lebensmittel um, die sie vor Ort über die Türkei organisieren.

Wo Dunkel ist, muss man ein Licht entzünden

Was über die Passions- und Osterzeit in den Kirchen der Schweiz gefeiert und thematisiert wird, erleben die Teufener mit dem Projekt eins zu eins. „Wo es dunkel ist, muss man ein Licht entzünden. Und zwar konkret“, meint Schleuniger auf die Frage, was man tun kann.

Darum wird das diesjährige Ostern, als Fest der Hoffnung, ziemlich konkret, nachdem Schleunigers Erfahrung im Nordirak nochmals neue Kräfte freigesetzt hat, um das Leid nicht einfach tatenlos anzunehmen. „Wir haben eine Türe aufgestossen, jetzt müssen wir was tun“.

Klänge fürs Herz und Kurdische Küche für den Gaumen

Der Gottesdienst in Teufen wird umrahmt durch die peruanische Musikgruppe Kallpa. Im Anschluss sind alle eingeladen zu einem feinen kurdischen Döner-Essen auf dem Vorplatz der Kirche im Stofel.

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