"Es fehlt an allem"

17.03.2018 | Erich Gmünder
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Eskandar Salih, der Verantwortliche des kurdischen Flüchtlingshilfswerks BCF, überreicht den Müttern Wolldecken, Lebensmittel und Stofftierchen. Rechts Monika Kaddur, welche für die Begleitgruppe übersetzte. Fotos: Stefan Staub

Am zweiten Tag nach ihrer Ankunft in Erbil war die Begleitgruppe aus dem Rotbachtal zu Besuch in einem christlichen Altersheim und in einem Kinderspital. Fazit: Diese Menschen, alles Kriegsflüchtlinge aus der völlig zerstörten nordirakischen Stadt Mossul sind hier zwar in Sicherheit, doch es fehlt an allem.

Besonders beelendend, so Stefan Staub, war für die Begleitgruppe der Besuch des Kinderspitals in Erbil.

Die Kinder aus den Flüchtlingslagern sowie der einheimischen Bevölkerung aus Erbil werden hier versorgt. Viele von ihnen haben Kriegsverletzungen oder sind sonst krank. Das Spital ist für 100 Kinder ausgelegt – täglich klopfen aber bis 1500 Kinder mit ihren Eltern pro Tag  (!) an der Notaufnahme an. Im Spital fehlt es an allem, besonders an Medikamenten. Die Not ist gross, die Überlebenschancen vieler Kinder sind aufgrund der schlechten Bedingungen gering, so Stefan Staub.

„Wenn man selber Kinder hat und diese Not sieht, ist das schwer auszuhalten.“ Die Ärzte würden alles Menschenmögliche tun, um die Kinder und die Hoffnung der oft traumatisierten Eltern am Leben zu erhalten. Die Begleitgruppe will aus den noch vorhandenen Spendengeldern Medikamente kaufen, um die Not etwas zu lindern.

Das Spital wurde mit Lebensmitteln, Bettwäsche und Wolldecken versorgt. Besonders grosse Freude lösten bei den Kindern die Spielsachen und Stofftierchen aus dem Rotbachtal aus.

Eindrücklich schildert Stefan Staub den Besuch in einem christlichen Altersheim in Erbil. „Ich habe selten soviel Dankbarkeit erlebt.“ Bei den Bewohnerinnen handelt es sich ausschliesslich um Frauen, die in einer Nacht-und-Nebelaktion aus Mossul evakuiert wurden, nachdem sie von der IS bedroht worden waren. Nun leben sie im Haus einer Schwesterngemeinschaft.

Unter den Bewohnerinnen ist auch die 75-jährige Mairam, eine erfolgreiche ehemalige Zahnärztin, deren Mann im Krieg umgekommen ist und deren Sohn, ein junger Mann mit Familie und selber Arzt, von der IS verschleppt wurde. Seit 2016 fehlt von ihm jede Spur.

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