"Kommen drei Appenzeller nach Kurdistan"

02.07.2016 | Erich Gmünder
Kommen drei Appenzeller nach Kurdistan - Das Magazin

Kommen drei Appenzeller nach Kurdistan - Das Magazin

«Kein Witz: Eine SVP-Politikerin, ein Diakon und ein ehemaliger Hauptmann der Schweizer Armee reisen in den Nordirak, um Flüchtlingen zu helfen.»

So beginnt die Story im Tages-Anzeiger Magazin Nr. 26 vom 2. Juli. Auf insgesamt 9 Seiten mit längeren Bildstrecken berichten der freie Autor Christian Zeier und der Fotograf Helmut Wachter über die aussergewöhnliche Reise bei der Verteilung der Hilfsgüter aus dem Rotbachtal. Begleitet wurde der Teufner Diakon Stefan Staub von Ueli Schleuniger, dem freiwilligen Flüchtlingshelfer aus Niederteufen (TP 1/2016) und der Gemeindepräsidentin Inge Schmid aus Bühler.

Mitten im Kriegsgebiet

Der Einstieg in den Artikel ist alles andere als witzig: Erzählt wird die Szene, als Stefan Staub erstmals richtig bewusst wird, wo er hier gelandet ist. «Er steht im Innenhof des Camps Bashik, umgeben von weissen Militärbaracken. General Badal Bandi reicht ihm ein Smartphone und zeigt stolz aufs Display. Bandi ist Befehlshaber der Peshmerga, der Streitkräfte der Autonomen Region Kurdistan (KRG). «Der General sagt, er habe sie alle umgebracht», sagt der Übersetzer. Stefan Staub, Diakon und Pfarreileiter aus Teufen AR, blickt aufs Handy und sieht einen Schützengraben, der General im Vordergrund. Und am Boden, mit verrenkten Gliedmassen: Leichen in schwarzen Kleidern. «IS-Kämpfer», sagt Bandi gut gelaunt. «Alles Abschaum.»

«Die Welt haben wir nicht verändert, aber wir haben etwas getan.»

Stefan Staub

Szenen wie diese wechseln sich ab mit Besuchen bei der Frauen-Peschmerga an der Front und in den Schützengräben, aber eben auch in den sechs Flüchtlingscamps und in den Sindschar-Mountains, wo die Lebensmittelpakete der Pfarrei Teufen-Bühler-Stein verteilt werden. Und auch der Staatsempfang für Teufen beim Sohn von Präsident Massoud Barzani ist ein Thema. Die Autonome Region Kurdistan hat 95 Prozent des Staatsgebietes von der IS zurückerobert und pocht nun auf Unabhängigkeit.

In der Schweiz setzt sich dafür der diplomatische Vertreter der Autonomen Region Kurdistan ein, Fauzi Kaddur, ein Studienfreund und Vertrauter von Massour Barzain, dem mächtigen Mann und Präsidenten der Region. Er residiert in der kurdischen „Botschaft“ in Bern, wo er vom Journalisten besucht wird und von seinem Kampf für die Unabhängigkeit erzählt. Fauzi Kaddur ist mit einer Katholikin verheiratet, wohnt seit 35 Jahren in Teufen und führte hier zwei Jahrzehnte lang eine Zahnarztpraxis. Anlässlich eines Gesprächs an der Kanzel lernte er Stefan Staub kennen, und dabei entstand die Idee mit dem Konvoi.

Die Bilanz der drei Ausserrhoder gegen Ende des Beitrags:

«Vom kurdischen Stolz auf das Heimatland können wir Schweizer viel lernen», sagt Inge Schmid. «Ich werde allen in der Politik erzählen, was hier geleistet wird.»

«Schon möglich, dass uns die kurdische Politik vereinnahmt», sagt Schleuniger. «Aber was will man uns vorwerfen? Wäre es besser, nichts zu tun?»

«Wir haben gezeigt, dass uns das alles nicht am Arsch vorbeigeht», sagt Stefan Staub. «Die Welt haben wir nicht verändert, aber wir haben etwas getan.»

 

Hier geht es zum Artikel im Magazin des Tages-Anzeigers: Kommen drei Appenzeller nach Kurdistan

[post_teaser id=“76434″]

 

Top-Artikel

Top-Artikel

Anzeige

Anzeige

Amtlich_Haslenkreisel

Nächste Veranstaltungen

Sonntag, 21.04.2024

anKlang Gottesdienst – Thema „Leidenschaft“

Sonntag, 21.04.2024

BiodiversiTAT – Wohin fliesst das Regenwasser

Aktuelles

×
× Event Bild

×
×

Durchsuchen Sie unsere 7179 Artikel

Wetterprognose Gemeinde Teufen

HEUTE

20.04.24 09:0020.04.24 10:0020.04.24 11:0020.04.24 12:0020.04.24 13:00
0.8°C1°C1.5°C2°C2.3°C
WettericonWettericonWettericonWettericonWettericon

MORGEN

21.04.24 05:0021.04.24 09:0021.04.24 12:0021.04.24 15:0021.04.24 20:00
-0.5°C0°C0.9°C1.2°C-0.8°C
WettericonWettericonWettericonWettericonWettericon