Nick Spörri (15) Skifahrer aus Leidenschaft

14.05.2016 | Alexandra Grueter-Axthammer

Alexandra Grüter-Axthammer

Seit er denken kann, fährt Nick Spörri Ski. Seine ersten Rennen fuhr er für den SC Bühler, und mit elf wechselte er als Junior ins OSSVKader (Ostschweizer Skiverband). Im Januar stand er erstmals auf der berühmten Abfahrtsstrecke in Kitzbühel – der Streif.

Die Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel – für viele eines der spektakulärsten Skirennen der Saison – ist für Skisportler ein Traum. Für den 15-jährigen Nick Spörri aus Niederteufen war der Besuch der Piste das Highlight dieser Saison. Zusammen mit dem Pistenchef durften er und seine Teamkameraden auf den Skiern runterrutschen. «Unglaublich, wie steil das ist», sagt Nick Spörri. Er ist beeindruckt von der Pistenführung und vom ganzen Ambiente, das er dieses Jahr miterleben durfte.

Unter den Top 5

Zusammen mit weiteren Skifahrern aus der Schweiz nahm er in Kitzbühel am internationalen Hahnenkamm-Junior-Race teil. Das Rennen ist ein Teamwettbewerb, bestehend aus einem Slalom und einem Riesenslalom, der auf der Slalomstrecke am Ganslerhang durchgeführt wird, aber auch die hatte es in sich: «Die Piste war so eisig, sie wurde für die Weltcuprennen gewässert und war darum unglaublich schwierig zu fahren. Das sind wir uns nicht gewohnt. Dabei nicht abzurutschen, war nicht einfach.»

Und tatsächlich schieden nach einem guten ersten Lauf die meisten Athleten seines Teams im zweiten Lauf aus und mussten sich mit einem hinteren Rang zufrieden geben. In der laufenden Saison hat er schon einige Siege und gute Resultate erreicht, auch auf nationaler Ebene kann er sich unter den Top 5 behaupten.

Familie fährt mit

Keine Lust auf Skifahren? Das gibt es nicht bei Nick Spörri. Mit Begeisterung erzählt er, wo er Ski fährt, wenn andere sich über den schmelzenden Schnee freuen. Dann fährt er zum Gletschertraining ins Mölltal oder im Sommer nach Holland in die Skihalle. «In der Halle sind die Bedingungen immer gleich, das ist optimal, um an der Technik zu arbeiten. Auf dem Gletscher sind wir viel abhängiger vom Wetter und den Temperaturen.»

Die Begeisterung und das Talent für den Skisport wurden Nick Spörri in die Wiege gelegt. Bereits sein Vater Werner Spörri fuhr Weltcuprennen, musste jedoch seine sportliche Karriere nach einer Verletzung frühzeitig beenden. Nun unterstützt er seinen Sohn. Dank seiner Erfahrung kann er ihn optimal begleiten und pflegt und präpariert auch seine Rennski.

Damit hat Nick grosses Glück und ist sich dessen auch bewusst, denn seine Familie unterstützt ihn, wo sie nur kann. Von klein auf begleiten sie ihn an die Rennen oder ermöglichen ihm zu trainieren, auch wenn in unserer Gegend längst kein Schnee mehr liegt.

Schule und Sport unter einem Dach

Zusammen mit seinen jüngeren Zwillingsschwestern ist Nick in Niederteufen aufgewachsen. Dort besuchte er die Primarschule. Den Schulstoff bewältigte er immer mühelos und konnte sich so ganz auf den Sport konzentrieren. Denn er trainierte nicht nur im Skiclub Bühler, sondern spielte auch noch Eishockey beim SC Herisau. In der Oberstufe besuchte er die Sportschule Appenzellerland.

Im Sommer 2015 wechselte er ans Sportgymnasium nach Davos. Er hat sich dort gut eingelebt, Heimweh habe er nicht, obwohl er oft mehrere Wochen nicht nach Niederteufen kommt. Er sieht die sportlichen Vorteile und freut sich über die günstigen Trainingsbedingungen und das vielseitige Sportangebot.

Im Winter trainiert er drei bis vier Mal in der Woche auf den Skiern, aber auch Ausgleichstraining und Yoga stehen auf dem Trainingsplan. Es ist die Vielseitigkeit, die Nick Spörri entspricht und die ihn motiviert. So spielt er auch gerne Tennis, und wenn er nach Hause kommt zu seiner Familie, steigt er oft auf sein Bike und fährt zum Waldegg-Trail, um auch dort den Hang runter zu sausen – halt auf Rädern statt auf Skiern.

Mitte April hat er die diesjährige Rennsaison beendet und freut sich nun auf das Sommertraining auf dem Gletscher und in der Skihalle. Mit dem Eishockey habe er letzten Sommer aufgehört, sagt er mit einem Lachen: «Alles geht eben nicht».