Schwierige Suche nach den Unterschieden

20.12.2014 | Erich Gmünder
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Politische Diskussion im weihnachtlichen Dekor der Cafeteria im Haus Unteres Gremm. Fotos: Erich Gmünder

Die FDP Teufen nahm sich vor, der Frau und den beiden Männern, welche neu in die Regierung wollen, etwas auf den Zahn zu fühlen. Unterschiede heraus zu kitzeln erwies sich aber als sehr schwierig.

Trotz der frühen Morgenstunde zeigten sich die drei ziemlich munter. Auch Monica Sittaro, die aber verriet, dass sie eher ein Nachtmensch sei.

Drei unterschiedliche Personen…

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In der Vorstellungsrunde betonte die 44-jährige Teufnerin Monica Sittaro ihre langjährige Führungserfahrung und die Vernetzung mit der Wirtschaft.

Sie werde oft gefragt, weshalb sie nach nur drei Jahren als Gemeinderätin von Teufen zurückgetreten sei und sich kurz darauf in den Kantonsrat wählen liess: Das Parlament lasse sich im Gegensatz zur Exekutive im anspruchsvollen Amt als Schulpräsidentin sehr wohl mit ihrer neuen Führungsaufgabe als Prorektorin des Gewerbe- und Berufsschulzentrums St. Gallen GBS vereinbaren, und jene berufliche Herausforderung habe sie einfach nicht ablehnen können.

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Wie sie betonten auch die anderen Kandidaten ihre Führungserfahrung, so der Heidner Norbert Näf, 47, der als Gemeindepräsident  Chef eines „Unternehmens“ mit 150 Mitarbeitenden ist.

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Oder der 54-jährige Steiner Meisterlandwirt Alfred Stricker, der vielfältige Führungserfahrungen in verschiedenen Positionen mitbringt. Die beiden Politiker wirken schon mehrere Jahre aktiv im Kantonsrat mit und haben dort in einflussreichen Kommissionen mitgearbeitet.

Bei der Frage nach den Prioritäten für die Departementszuteilung betonten alle, dass dieser Entscheid nicht bei ihnen liege. Alle drei trauen sich aber das freiwerdende Bildungsdepartement zu. Für Alfred Stricker und Monica Sittaro wäre es gar das Wunschdepartement. Einzig Norbert Näf gab als erste Priorität das neu zu schaffende Departement Wirtschaft und Bau an.

.. wenig Unterschiede in den Positionen

Bei den aufgeworfenen Fragen zu den Themen Regionalisierung der Oberstufe, Lehrplan 21, zur Umsetzung der Einwanderungsinitiative oder einem allfälligen Kantonsbeitrag an die Tunnelfinanzierung in Teufen vertraten die drei zum grossen Teil übereinstimmende Ansichten, auch wenn Alfred Stricker offen und ehrlich zugab, dass er die Folgen der SVP-Initiative wohl etwas zu wenig bedacht habe und heute wohl anders stimmen würde.

Arthur Bolliger stellte fest, dass es sehr schwierig sei, Unterschiede in den Positionen herauszufinden. Er brachte die Diskussion auf die Gemeindefusionen. Auch hier sind sich aber alle drei einig, dass diese in Zukunft wohl unvermeidlich sind, wobei insbesondere Norbert Näf herausstrich, dass die Zeit dafür offensichtlich noch nicht reif sei und er die Euphorie in Kreisen der IG Starkes Ausserrhoden nicht teile.

Übervertretung der FDP?

Dass die FDP, welche im Parlament 22 Sitze oder rund einen Drittel der 65 Sitze besetzt, im neu fünfköpfigen Regierungsrat mit Monica Sittaro erneut die absolute Mehrheit anstrebt, daran nahmen auch die anderen Kandidaten keinen Anstoss. Das sei ihr demokratisches Recht. Für Norbert Näf ist es aber Zeit, dass das Volk die Übervertretung der FDP korrigiert.

Viel wichtiger als die Parteizugehörigkeit seien bei der Regierungsratswahl aber die persönlichen Kompetenzen. Regierungswahlen seien Persönlichkeitswahlen, sagten alle drei übereinstimmend. Wobei Monica Sittaro und Norbert Näf auch auf ihre Jugendlichkeit setzten und Monica Sittaro zusätzlich die Frauenkarte ausspielte, während Alfred Stricker klar machte, dass er nicht wegen besserer Wahlchancen plötzlich seine Unabhängigkeit aufgebe und einer Partei beitrete.

Als Mitglied der CVP, die im Kantonsrat nur 3 der 65 Sitze besetzt, startet Norbert Näf aus einer Minderheitsposition, während die Parteiunabhängigen mit 16  Sitzen die zweitgrösste Gruppe im Kantonsrat stellen (darunter auch den Teufner Gemeindepräsidenten Walter Grob, der aber in der FDP-Fraktion mitmacht).

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Parteipräsident Paul Studach am Buffet – Selbstbedienung ist angesagt.

Der Gipfeli-Stamm

Mit rund 30 Teilnehmern war der FDP-Stamm ausserordentlich gut besucht. Im Durchschnitt kämen zwölf Teilnehmer, manchmal seien es auch nur ein Tisch voll, erzählt FDP-Präsident Paul Studach. Dass er zu ungewohnter Morgenstunde stattfindet, gehe auf ihn zurück. Der Wunsch nach einem regelmässigen Höck sei bei seiner Wahl vor vier Jahren an ihn herangetragen worden. Weil die Mitglieder seiner Partei ja alles vielbeschäftigte Leute seien, schlug er den frühen Samstagmorgen vor. „Am Wochenende sind auch jene, die viel im Ausland unterwegs sind, meistens zuhause. Und anschliessend haben alle noch genügend Zeit für das Familienleben.“

Paul Studach selber kehrt jeweils unverzüglich an seinen Arbeitsplatz zurück: Er öffnet am Samstagvormittag den Entsorgungspark seines Unternehmens.

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Die drei neuen Kandidierenden für die Regierungsratswahl vom 12. März vor Teufner Kulisse: v.l.n.r. Alfred Stricker, Monica Sittaro und Norbert Näf.

 

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