Schaf- und Viehschau, Durchgangsplatz für Fahrende, Jahrmarkt, Zirkusmanege – und jetzt auch noch Bach: Alles scheint möglich auf dem Zeughausplatz. Momentan wird hier das Besucherzentrum für die Appenzeller Bachtage eingerichtet, und an der Bachnacht am Samstagabend verschmelzen diese Kulturen buchstäblich.
Zwischen Gerüsten und riesigen Lautsprecheranlagen treffen wir den Appenzeller Musiker Noldi Alder an, der hier mit seiner Kollegin, der Toggenburger Musikerin Susanne Bolt auf die Probe wartet. Er hat für die Bachnacht eine Komposition geschrieben, die am Samstag uraufgeführt wird: „Im Schatten von Bach – ein Volksmusikversuch“, heisst das Auftragswerk, das von einem Bachwerk inspiriert ist, ganz bescheiden.
Eine seltene Verbindung feiert an diesem Abend Premiere: Appenzeller Volksmusik und Bach unter dem gleichen Dach – klassische Musiker ersten Ranges wechseln sich ab mit dem Jodlerclub Teufen oder einem Jazzquartett. „Für mich steht die Bach-Nacht im Zentrum“, sagt der Präsident der J.S. Bach-Stiftung, Konrad Hummler, im Interview mit dem Tagblatt. „Ich hoffe, dass da die Verschmelzung von Bach, Jazz und Appenzeller Volksmusik zu einem Experiment wird, das zu einem ganz eigenständigen musikalischen Erlebnis führt.“
Leider ist dieser Konzertabend bereits ausverkauft.
Zentrale Drehscheibe der viertägigen, hochkarätigen Musikveranstaltung ist das Besucherzentrum beim Zeughaus Teufen, wo die Tickets verkauft werden und wo es auch gemütlich werden darf.
Konrad Hummler: „Der Wohlfühlaspekt steht durchaus im Mittelpunkt, auch durch unser Besucherzentrum im Zeughaus Teufen, einem kulturellen Treffpunkt.“ Es ist am Mittwoch ab 16.30 Uhr und danach täglich jeweils von 7.00 Uhr bis zum Beginn der Abendveranstaltungen geöffnet, mit Bar, Café, Restaurant und Shuttlebusbetrieb zu den Veranstaltungsorten in Teufen, Speicher und Trogen. EG