Jeweils am ersten Sonntag nach den Sommerferien öffnet die amtliche Pilzkontrolle beim Zeughaus erstmals wieder ihre Türen. Brigitte Preisig übt dieses Amt seit bald 20 Jahren zusammen mit Rös Oehri aus. Gestern wartete sie vergeblich auf Kunden.
„Die wenigen Regentage nach dieser langen Hitzeperiode haben offenbar noch nicht gereicht, um die Pilze aus dem Boden schiessen zu lassen“, sagte Brigitte Preisig.
Sie war selber am Sonntag Pilzen gegangen, mit magerer Ausbeute. Was sie nicht überrascht hatte: „Meine Kollegen in Altstätten hatten diese Woche schon an drei Abenden Kontrolle, aber niemand kam vorbei. Es war zu heiss, alles ist vertrocknet.“
Eine „krause Glucke“ war am Sonntag das einzige essbare Resultat, gefunden unten am Stamm einer Fichte – dieser Fund bereicherte gestern das Nachtessen bei Preisigs. Weiter im Körbchen: Ein Netzstieliger Hexenröhrling, ungeniessbar. Ein Rotstiel-Ledertäubling, nur nach 20 Min. abkochen essbar. Schönfussröhrlinge, giftig.Ein Büschel Kopfstielige Rüblinge, ungeniessbar.
Das Wissen über die Pilze hat sich Brigitte Preisig im Verein für Pilzkunde in Appenzell angeeignet, wo sie seit bald 20 Jahren Mitglied ist. Vor 12 Jahren hat sie die Prüfung als eidgen. dipl. Pilzfachfrau absolviert. Sie besucht regelmässig Weiterbildungskurse.
Die nächste Pilzkontrolle dürfte wohl besser besucht werden, nach den Regenfällen der letzten Tage ist nun die Feuchtigkeit genügend hoch, glaubt die Pilzkennerin.
Erich Gmünder
Amtliche Pilzkontrolle in Teufen, um 1700 bis 1830 Uhr beim Zeughaus, jeden Sonntag bis ca. Mitte Oktober, kostenlos.
