Die Strafanstalt Gmünden in Niederteufen ist wieder in den Schlagzeilen. Das Online-Portal „20 Minuten“ berichtet von mehreren Ausbrüchen in den vergangenen Monaten. Der letzte soll sich am 1. August ereignet haben. Dabei handle es sich um einen Immobilienbetrüger, der zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Die Gratiszeitung stützt sich auf eine anonyme Quelle. Die Direktorin relativiert.
Zuletzt kam die Strafanstalt in die Schlagzeilen, nachdem am Abend des 1. August ein 25-jähriger Gefangener aus Südafrika tot in seiner Zelle aufgefunden worden war. Die Untersuchung zu den Umständen dieses Ereignisses ist am Laufen.
„20 Minuten“ will nun „aus sicherer Quelle“ von mehreren Ausbrüchen in den vergangenen Monaten erfahren haben. „Das Gefängnis ist gar nicht so sicher, wie viele meinen“, so der nicht namentlich genannte Informant. Überhaupt sei es kein Problem, aus der Anstalt zu fliehen. „Über den Zaun zu klettern ist ganz einfach“, sagt der Informant.
Geringerer Sicherheitsstandard im offenen Strafvollzug
Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt die Gefängnisleitung, dass im Monat Juni vier Insassen aus Gmünden ausgebrochen sind. «Einer der vier Gefangenen wurde mittlerweile von der Polizei gefasst. Die anderen sind zur Verhaftung ausgeschrieben», sagt Strafanstaltsdirektorin Alexandra Horvath. Der besagte Gefangene vom 1. August sei von einem bewilligten Hafturlaub nicht mehr zurückgekehrt. „Von einem Ausbruch kann hier nicht die Rede sein“, so Horvath. Er konnte bisher noch nicht gefasst werden. Ob es sich bei dem Mann um den Immobilienbetrüger handelt, wollte Horvath laut „20 Minuten“ nicht beantworten.
Die Gefängnisdirektorin weist zudem darauf hin, dass es sich um Gefangene handle, die ihre Strafen im offenen Vollzug absolvieren. «Im offenen Vollzug befinden sich keine gemeingefährlichen Gefangenen. Daher ist der technische Sicherheitsstandard wesentlich tiefer angesetzt als im geschlossenen Vollzug», so Horvath.
Der Sicherheitsstandard sei im offenen Vollzug nicht darauf ausgelegt, dass der Gefangene nicht flüchten kann. „Für die Öffentlichkeit besteht keine Gefahr. Deshalb wird diese in solchen Fällen auch nicht informiert.“ Dennoch werde der Sicherheitsstandard in Gmünden zurzeit evaluiert. TP
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