15.03.2018

Überlebenshilfe – und Spielsachen für die Kinder

Die Begleitgruppe des Hilfskonvois ist in Erbil eingetroffen und hat ihre Arbeit aufgenommen.

Das Lager mit den Hilfsgütern und den roten Tragetaschen aus dem Rotbachtal, die von lokalen Helfern unter Leitung des Teufner Projektkoordinators Ueli Schleuniger vor Ort eingekauft und abgepackt worden waren. Foto: Stefan Staub

Erich Gmünder

Von berührenden Szenen berichtet die Begleitgruppe des Hilfskonvois nach Kurdistan, die gestern in Erbil eingetroffen ist und heute morgen früh bereits mit der Verteilung der Hilfsgüter aus dem Rotbachtal an Flüchtlinge in drei Camps begonnen hat.

„Es ist für uns beinahe beschämend, zuzusehen, wie die Männer und Frauen stundenlang geduldig anstehen, damit sie das Nötigste zum Überleben bekommen“, erzählt Stefan Staub am Telefon.

In den drei Flüchtlingscamps wurden tausende Tragtaschen mit Lebensmitteln verteilt, Grundnahrungsmittel, die einer Familie für drei Monate das Überleben sichern. Dazu wurden Medikamente im Wert von 12’000 US-Dollar an die Lagerleitungen verteilt.

Nigelnagelneue Schuhe – eine Spende eines Schweizer Schuhhauses

Besonders gross war die Freude bei den Kindern. Oft sind es Vollwaisen, die ihre Eltern im Krieg verloren haben oder die Opfer des Terrorregimes der IS wurden und sich nun über den Besuch und jedes kleine Geschenk freuen.

Bei den Flüchtlingen handelt es sich ausschliesslich um ehemalige Bewohner der zerstörten nordirakischen Stadt Mossul. Als diese von der IS befreit wurde, wollten sie in ihre Häuser zurückkehren, mussten jedoch einsehen, dass aufgrund der fehlenden Infrastrukturen momentan dort kein Leben möglich ist. So kehrten sie in das Lager zurück.

UNHCR Flüchtlingshilfswerk – ein Werk mit vielen Löchern.

Hier sind sie nun auf sich selber angewiesen, gelten sie doch nicht mehr als Kriegsflüchtlinge und erhalten demgemäss von der UNHCR keine Unterstützung mehr. Gemäss Stefan Staub sind sie auf Nachbarschaftshilfe angewiesen und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch.

Umso willkommener sei die Überlebenshilfe aus dem Rotbachtal, zumal momentan hier keine andere Hilfsorganisation aktiv sei, erzählt Stefan Staub.

Neben den Kleidern, Schuhen und Lebensmittelpaketen hat die Begleitgruppe aus Teufen auch 75’000 US-Dollar Spenden mitgebracht. Ausser für Medikamente werden diese für die Renovation von Spitälern und Altersheimen eingesetzt, wo Angehörige von Kriegsopfern betreut werden, sowie für die Infrastruktur eines der ältesten erhaltenen christlichen Klöster in der Region.

 

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