FDP und SP sichern sich gegenseitig Unterstützung

03.02.2016 | Erich Gmünder
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Die FDP sichert der SP den Einzug ins Gemeindehaus – und erhält die absolute Mehrheit. Illustration: EG

Erich Gmünder

Bei den Gesamterneuerungswahlen vor einem Jahr machten FDP und SVP sowie das Gewerbe die Gemeinderatswahlen quasi unter sich aus – auf Kosten der SP, welche mit ihrer Präsidentin Bea Weiler antrat und eine böse Schlappe einfing. Diesmal sieht es wieder nach einem Schulterschluss aus – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen.

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Der bürgerliche Schulterschluss vor einem Jahr – 100 Prozent Erfolgsquote.

 

2015 war der bürgerliche Schulterschluss von FDP und SVP  vor den Kantonsrats- und Gemeinderatswahlen ein voller Erfolg. Die neuen Kandidaten schafften die Wahl spielend, zum Teil mit besseren Resultaten als die Bisherigen, die im Nachgang zur Entschädigungsaffäre abgestraft wurden, so vor allem Gemeindepräsident Walter Grob und Gemeinderat Martin Ruff. Bea Weiler, die SP-Präsidentin, hatte keine Chance.

FDP unterstützt keine SVP-Kandidaten

Ganz anders diesmal: Die FDP nominierte noch am gleichen Abend nach dem Wahlpodium vom 28. Januar im Zeughaus ihre Kandidaten für den Gemeinderat – und überraschte: Auf ihrem Ticket figurieren neben den beiden eigenen Kandidaten Katja Diethelm Bruhin und Marco Sütterle die SP-Kandidatin Bea Weiler und die Parteiunabhängige Pascale Sigg-Bischof. Die beiden SVP-Männer Beat Flammer und Bruno Schläpfer sowie der Parteiunabhängige Bernd Geldmacher haben dagegen keinen Platz auf der Liste gefunden.

Hintergrund der Entscheidung war laut FDP-Medienmitteilung die Überlegung, „möglichst alle aktiven Gruppierungen einzubinden.“ Aus diesem Grund wurde beschlossen, für sämtliche frei werdenden Sitze eine Nomination vorzunehmen „und dabei in erster Linie auf die Qualifikation für das entsprechende Amt zu achten.“

Das identische Ticket hat nun auch die SP an ihrer Nominationsversammlung am 1. Februar zusammengestellt: Sie unterstützt neben ihrer eigenen Kandidatin Bea Weiler die beiden FDP-Kandidaten Katja Diethelm und Marco Sütterle sowie die Parteiunabhängige Pascale Sigg. Ob dieses Päckli gleich erfolgreich ist wie jenes auf bürgerlicher Seite vor einem Jahr, wissen wir am 3. April.

Absolute Mehrheit für FDP?

Wenn die Rechnung der FDP aufgeht und die beiden neuen Kandidaten Katja Diethlem und Marco Sütterle dank Unterstützung der SP gewählt werden, könnte die FDP in Zukunft fünf der neun Sitze im Gemeinderat besetzen, da mit Markus Bänziger, Roger Stutz und Martin Hofstetter schon drei Bisherige der FDP angehören. Gleichzeitig erhielte die FDP mit Beat Ringer auch in der fünfköpfigen GPK die absolute Mehrheit, da bereits die Bisherigen Willi Staubli und Rolando Zanotelli der FDP angehören.

Drei Sitze im Gemeinderat würden Parteiunabhängige einnehmen, nämlich die Bisherigen, Gemeindepräsident Walter Grob, Schulpräsidentin Ursula von Burg sowie Pascale Sigg, einen Sitz erhielte die SP.

Auch für die Frauenquote würde diese Konstellation eine neue Marke bedeuten: Mit Ursula von Burg, Katja Diethelm, Pascale Sigg und Bea Weiler  wären gleich vier der neun Sitze in weiblicher Hand – das gab es bisher noch nie.

SVP nicht mehr in den Behörden vertreten?

Die SVP wäre hingegen künftig weder im Gemeinderat noch in der GPK vertreten. Zu Beginn der Legislatur war sie im Gemeinderat von Susanne Lindemann vertreten – welche nach einem Zerwürfnis ihren Austritt gegeben hat -,  und in der GPK stellte die SVP den Präsidenten und ein weiteres Mitglied.

Die SVP hat am Dienstag verlauten lassen, dass sie für den Gemeinderat neben ihren beiden Kandidaten Beat Flammer und Bruno Schläpfer die beiden Kandidaten der FDP unterstützt. Dies offensichtlich im Gegensatz zum letzten Jahr ohne Absprache mit der FDP und ohne Gegenrecht auf Unterstützung. Für die GPK werden die offiziellen Kandidaten unterstützt.

Doch noch ist das Rennen nicht gelaufen. So ist noch nicht bekannt, wie der Gewerbeverein entscheiden wird, er nominiert am 10. Februar.

Und in den nächsten zwei Monaten ist noch vieles möglich. Genau so lange dauert es nämlich noch, bis das Wahlergebnis vom ersten Wahlgang am 3. April bekannt ist. Der zweite Wahlgang findet, falls nötig, im Mai statt, so dass die Teufner Behörden mit Beginn des Amtsjahres am 1. Juni wieder voll handlungsfähig sind.

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Von lins: Beat Flammer, SVP; Bruno Schläpfer, SVP, Bernd Geldmacher, PU, Marco Sütterle, FDP, Bea Weiler, SP; Pascale Sigg, PU, Katja Diethelm, FDP, Gewerbe

Die 7 Kandidaten für die Gemeinderats-Ergänzungswahlen vom 3. April 2016

(in alphabetischer Reihenfolge)

Katja Diethelm Bruhin, FDP/Gewerbe

Beat Flammer, SVP

Bernd Geldmacher, parteiunabhängig

Bruno Schläpfer, SVP

Pascale Sigg-Bischof, parteiunabhängig

Marco Sütterle, FDP

Bea Weiler, SP

Zu besetzen sind vier Sitze für den Rest der Amtsdauer 2015-2019.

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