Nach 15-jährigem Engagement übergab heute vormittag Kurt Ulmann, der Direktor der Strafanstalt Gmünden die Schlüsselgewalt an seine Nachfolgerin Alexandra Horvath. Er darf auf zahlreiche Pionierleistungen zurückblicken, mit denen er sich schweizweit für die Re-Integration von Strafgefangenen stark gemacht hat.
„Schlüsselübergabe“, der landläufige Begriff bei der Übergabe von Amtsgeschäften, war heute vormittag allerdings der falsche Begriff. Kurt Ulmann überreichte nämlich seiner Nachfolgerin einen Türgriff. Ein Relikt des Altbaus, das ein früherer Gefängniswärter wie seinen Augapfel gehütet und ihm zu treuen Händen überreicht hatte.
Ein antiker Türknauf statt Schlüssel, an einem Ort, wo Schlüssel vor allem die Bedeutung von Einschliessen haben – eine Symbolik, die zum Verständnis von Kurt Ulmann als Anstaltsdirektor passt. Wie ein roter Faden zieht sich durch seine insgesamt fast 30-jährige Tätigkeit im Strafvollzug (zuerst Saxerriet, dann Gmünden) das Thema Integration: Die Gefangenen sollen die Strafe nicht einfach nur absitzen, sondern sich Kompetenzen erwerben, damit sich ihnen in der Gesellschaft wieder Türen auftun.
Im Gespräch listete Kurt Ulmann heute für die Tüüfner Poscht zahlreiche Projekte auf, die vorrangig diesem Ziel dienten.
Alexandra Horvath, seit heute Inhaberin der Schlüsselgewalt, freut sich auf die neue Aufgabe und würdigte das Wirken ihres Vorgängers. Sie hat bereits mehrere Jahre Erfahrung im Strafvollzug und tritt in Teufen eine Institution auf der Höhe ihrer Zeit an.
Kurt Ulmann freute sich, dass er bei Erreichen der ordentlichen Pensionierung abtreten kann. Keine Selbstverständlichkeit, wie er mit Blick auf andere Institutionen in diesem Land sagt, wo der Strafvollzug oft zum Spielball der Politik wird.
Mehr über die 15-jährige Tätigkeit von Kurt Ulmann und seinen Bezug zu Teufen gibt es in der gedruckten Ausgabe der Tüüfner Poscht, welche am 1. Juli erscheint.
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