Viele Fledermausarten sind auch in der Ostschweiz heimisch. Gute und sichere Fledermausquartiere in der Nähe von geeigneten Jagdgebieten sind jedoch rar geworden. Das kantonale Tiefbauamt hat deshalb zusammen mit der Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz geeignete Brücken auf die Aufwertungsmöglichkeit zu Fledermausquartieren untersucht.
Über zwanzig Fledermausarten leben in der Ostschweiz. Nachts sind sie auf Insektenjagd, tagsüber versteckt in Höhlen und Spalten von Felsen, Bäumen oder Gebäuden. Gute und sichere Fledermausquartiere in der Nähe von geeigneten Jagdgebieten werden zunehmend rar.
Verkehrsaufkommen ist kein Problem
Das hat das kantonale Tiefbauamt und die Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz bewogen, die Brücken auf dem Kantonsstrassennetz auf mögliche Fledermausquartiere untersuchen zu lassen. René Güttinger, Fledermausspezialist aus Nesslau, hat dafür zahlreiche Ausserrhoder Brücken besichtigt und Vorschläge für Fledermausquartiere aufgezeigt.
Erstaunlicherweise stören sich Fledermäuse weder am Lärm noch an den Erschütterungen durch den Verkehr. Erste Quartiere wurden Ende Januar an der Gmündertobelbrücke realisiert, bevor das Gerüst wieder abgebaut wird. Rund dreissig Fledermauskästen aus Holz wurden eigens konstruiert und unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen und bautechnischen Erfordernisse an der Betonbrücke montiert.
Um weder die Baute noch den Unterhalt zu beeinträchtigen, wurde darauf verzichtet, den Fledermäusen den Zugang in den Brückenkörper zu ermöglichen. Die Fledermauskästen sind aussen an der Brücke angebracht und bilden so natürliche Felshöhlen und Ritze nach. Jetzt hoffen die Beteiligten, dass den Fledermäusen die neuen Quartiere gefallen. pd
