Als Teilnehmer der Orientierungsveranstaltung vom 23. September und als Laie in Fragen der Projektierungskostenerhebung und beim bäuerlichen Bodenrecht ist mir nicht entgangen, dass die Meinungsbildung für oder gegen den Entscheid für den Projektierungskredit für das neue Schulhaus nicht alleine auf den Empfehlungen von Experten beruhen kann. Wie in vielen öffentlich diskutierten Themen findet man auch in dieser Vorlage eine ‚ausgewogene‘ Anzahl Fachexperten, die Gründe für wie solche, die Gründe gegen das Projekt und die festgelegten Kriterien ins Feld führen.
Der Grossteil der Stimmberechtigten von Teufen wird nicht für sich in Anspruch nehmen können, Fachpersonen bei Themen der Projekt- und Baukostenerhebung oder in rechtlichen und pädagogischen Fragen zu sein. Und doch: Sie und nicht die Experten werden letztendlich entscheidend sein dafür, ob der Projektierungskredit eine Mehrheit finden wird oder nicht. Was wird also zentrales Kriterium bei der Abstimmung sein?
Es wird für viele eine Frage des Vertrauens sein – des Vertrauens in die oder gegen die Behörden, Kommissionen und Arbeitsgruppen, die auf meiner Meinung nach transparente Weise die Projektvorlage erarbeitet haben und sich öffentlich dafür exponieren – oder des Vertrauens in oder gegen die Gruppierungen, die den nach bestem Wissen und Gewissen arbeitenden Autoren des Projekts Willkür, fehlendes Fachwissen, Geldverschwendung und Missachtung von Vorgaben vorwerfen oder tlw. die Meinung vertreten, ‚unter dem Deckmantel der Schule würde in Teufen aus Selbstzweck ein Prestigeprojekt‘ realisiert. Die mehr oder weniger offene Schlagwortargumentation, mit der auch anlässlich der Orientierungsveranstaltung die Behördenarbeit gering geschätzt und in Misskredit zu bringen versucht wurde, lässt aufhorchen und macht skeptisch. Massgabe ist nicht die Ablehnung gegen ein Projekt, wie dies in jedem demokratischen Prozess Platz haben darf, sondern die grundsätzlich zum Ausdruck kommende Misstrauenskultur gegen diejenigen, die Verantwortung übernehmen und sich ohne Aussicht auf besonderes Prestige oder einen namhaften Verdienst gewissenhaft den anspruchsvollen Aufgaben für Teufen annehmen. Die pauschale Nein-Sager- und Misstrauenskultur, die beim Argumentieren kaum eine Differenzierung zulässt, geniesst glücklicherweise bei vielen keinen Zuspruch. Und so werde nicht nur ich entgegen der Parole der SVP den Behörden das Vertrauen aussprechen und ein JA in die Urne legen für eine auch infrastrukturmässig gut und zweckmässig aufgestellte Schule in Teufen.
Hanspeter Steiner
Fadenrainstrasse 3
