Achtung: Tödliche Gefahr für Igel im Garten

08.06.2016 | Erich Gmünder
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Sie kugeln sich bei Gefahr zusammen, richten ihre Stachel auf und rühren sich nicht mehr von der Stelle: Igel. Symbolfoto: SRF

Wenn die Gärtner – Profi’s wie Liebhaber – den Rasen wieder auf Vordermann bringen, droht für die Igel tödliche Gefahr. Davon weiss Otto Nef ein trauriges Lied zu singen: Fast täglich muss er verletzte Stacheltiere zum Einschläfern oder Aufpäppeln abholen.

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Otto Nef möchte mit dem Poster aufrütteln und die Freizeitgärtner für die Folgen eines unbedachten Einsatzes der neuen Gartengeräte sensibilisieren. Foto: EG

Otto Nef ist seit über 20 Jahren für das Igelzentrum Kreuzlingen ehrenamtlich in der Region Appenzeller Mittelland; er wird aufgeboten, wenn sich Leute am Notfalltelefon des Igelzentrums melden, weil in ihrem Garten ein Stacheltier verletzt worden ist. In den letzten Tagen wurde dieses mit ungewöhnlich vielen Igeln mit schweren Schnittwunden oder gar abgetrennten Beinen konfrontiert.

Kürzlich musste er ausrücken, weil einem Igel in einem Garten an der Hauptstrasse durch eine Tellersense die Stirne aufgetrennt und ein Bein verschnitten wurde. Es bleib ihm nichts anderes übrigens, als das schöne und wahrscheinlich schwangere Weibchen zum Einschläfern in die nächste Tierarztpraxis zu bringen.

Neue Gefahren drohen

Die Gefahr ist durch die neuartigen technischen Hilfsmittel rasant angestiegen: Für das Säubern der Ränder oder des Bewuchses unterhalb von Zäunen oder Gebüschen werden vermehrt sogenannte Fadenmäher oder Tellersensen eingesetzt – und diese haben ein hohes Verletzungspotenzial für die darunter schlummernden Igel.

Oft höre er von Gartenbesitzern die irrige Meinung, die Igel würden dann schon verschwinden, wenn eines der nicht gerade leisen Geräte in die Nähe komme. „Das ist leider komplett falsch, die Igel haben sind keine Fluchttiere, bei Gefahr kugeln sie sich ein und sind deshalb den gefährlichen Geräten schutzlos ausgesetzt.“

Otto Nef rät deshalb, vor dem Mähen unter den Büschen und Sträuchern nachzuschauen, ob sich darunter Igel oder andere Tiere befinden, die verletzt werden können.

Er appelliert vor allem an die Frauen, welche für diese Problematik besser sensibilisiert seien, die Rasenpfleger anzuhalten, vor Beginn der Arbeit Nachschau zu halten.

Und Otto Nef weist darauf hin, dass Igel nicht nur herzige Kerlchen sind, sondern auch sehr nützlich. Sie ernähren sich von Gartenschädlingen aller Art, reagieren allerdings auch empfindlich auf mit Körnern vergiftete Schnecken. Im Handel sind Schneckenkörner erhältlich, welche dank des auf Eisen basierten Wirkstoffes  für die Igel ungefährlich sind.

Erich Gmünder

Achtung: Im Notfall bitte den nächsten Tierarzt oder das Igelzentrum Kreuzlingen kontaktieren: Tel. 079 789 74 46.

Tierhilfe-Ostschweiz.ch

 

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