Affären: Verwedeln oder bereinigen?

11.05.2015 | TPoscht online

Die Ähnlichkeiten zwischen der kantonalen Spitalverbunds-Affäre und der gemeinderätlichen Entschädigungsaffäre in Teufen sind so frappant wie die Unterschiede bezeichnend. In beiden Fällen geht es um Geldtöpfe, in die die Beteiligten mehr oder weniger unbescheiden gegriffen haben. Im Kanton geht es um viel Geld, in Teufen um weniger. In beiden Fällen haben Aussenstehende mit Gemeinsinn und Zivilcourage die unsaubere Sache ans Licht gebracht. In beiden Fällen haben daraufhin die Spesenkassiererinnen und –kassierer wenigstens zurückerstattet, worauf sie offenbar nicht unbestrittenen Anspruch hatten. Die Bezüge des Spitalverbunds-Verwaltungsrats wurden schliesslich publiziert, und jedermann konnte sich selbst ein Urteil bilden. Rücktritte waren Folge des Echos aus dem Publikum.
Anders in Teufen. Hier verstecken sich die Spesenspezialisten im Gemeinderat auch nach der Vereinbarung mit der GPK, auch nach der Wiederwahl, mit einer Ausnahme immer noch hinter dem breiten Rücken des Gemeindepräsidenten bzw. hinter der Tür des Gemeinderatssaals. Kläglich. Und unbegreiflich, dass Leute, die eine Gemeinde nach modernen Grundsätzen zu führen glauben, nicht spüren, dass sie das Kostbarste, was eine Behörde besitzen kann, verspielen, weil sie die Affäre wie in einer Bananenrepublik unter den Teppich kehren, statt sie zu bereinigen: sie verspielen das Vertrauen ihrer Wähler. Wozu soll man denn eine Behörde wählen gehen, wenn man ihren Mitgliedern nicht trauen kann?
Es geht nicht um Rücktrittsforderungen; die Wahlen sind vorbei. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler, auch in Behörden. Fehler lassen sich jedoch korrigieren. Aber bis jetzt überwiegt der Eindruck, dass der Gemeinderat ein weiteres Mal versucht, Unangenehmes zu verwedeln oder auszusitzen. Doch in Teufen sind Stichwörter wie Berit-Klinik, Schiessanlage, Café Spörri nicht vergessen. Jedes weckt schlechte Gefühle. Wenn dem Gemeinderat wirklich daran gelegen ist, eine weitere rufschädigende Affäre zu bereinigen, sollte er wenigstens den Mut aufbringen offenzulegen, wer mit wie viel an den 50‘000 Franken beteiligt war, die in die Gemeindekasse zurückbezahlt wurden. Das darf nicht nur die Bürgerschaft erwarten, sondern ist nichts als fair gegenüber jenen Mitgliedern des Gemeinderats, die wegen solcher Geheimniskrämerei zu Unrecht unter den Generalverdacht fallen. Beschämend wäre, wenn man den Anstoss zur Bereinigung von den neuen Mitgliedern erhoffen müsste, damit die Gerüchte ein Ende haben, Ruhe einkehren und wieder Vertrauen aufkommen kann.
Hanspeter Nef
Feld 515

 

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