Am 21. Mai wird über die Kurztunnel-Initiative abgestimmt

16.11.2016 | Erich Gmünder
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Sie informierten aus erster Hand: v.l. Reto Altherr, Urban Keller, Arthur Hitz, Thomas Baumgartner, Fredy Brunner (am Mikrofon), und Markus Giger.

Bildbericht: Erich Gmünder

Teufen soll parat sein, wenn die neuen Züge ab Ende 2018 durch das Dorf fahren. Der Umbau des Bahnhofs und die Neugestaltung der Bahnhofkreuzung in Form eines Kreisels sollen aber eine Alternativlösung, wie sie die Initianten mit der Kurztunnel-Initiative vorschlagen, nicht verhindern. Das machte der Verwaltungsratspräsident der Appenzeller Bahnen, Fredy Brunner, deutlich.

In ziemlich genau einem halben Jahr, am 21. Mai 2017, soll über die Kurztunnel-Initiative abgestimmt werden, dies habe der Gemeinderat an der Sitzung vom Vortag beschlossen, sagte Gemeindepräsident Reto Altherr an der gut besuchten Informationsveranstaltung der Appenzeller Bahnen am Mittwochabend, 16. November im Lindensaal.

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Der neue Gemeindepräsident Reto Altherr.

Der Gemeinderat werde die Initiative ohne Gegenvorschlag zur Abstimmung bringen. Die am 18. Januar 2015 abgelehnte Tunnelvariante Bahnhof-Stofel stehe nach der deutlichen Ablehnung nicht mehr zur Diskussion.

Bahnhofumbau und Kreisel

Im Zentrum des Abends stand die Planung der nächsten Schritte, die nötig sind, damit Teufen bereit ist, wenn die neuen Züge der DML am 9. Dezember 2018 durchs Dorf fahren. Der Bahnhof sowie die Bahnhofkreuzung müssen dann realisiert sein. Beim Bahnhof ist der Einbau eines dritten Gleises nötig. Gleichzeitig muss der Umbau der Gleisanlagen den aktuellen Anforderungen an die Sicherheit und Behindertenfreundlichkeit genügen und den barrierefreien Ein- und Ausstieg ermöglichen, wozu neue, erhöhte Perrons nötig sind.

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Bei der Bahnhofkreuzung kann nach den Ausführungen von Kantonsingenieur Urban Keller nur ein Kreisel das sich noch weiter entwickelnde Verkehrsaufkommen bewältigen. Dass sich diese Lösung bewährt, illustrierte er anhand von Beispielen aus anderen Städten und Ortschaften.

Diese Arbeiten an den beiden Projekten im Bahnhofbereich haben unabhängig von einer Abstimmung über die künftige Ortsdurchfahrt oberste Priorität. Eine künftige Tunnellösung werde damit aber nicht ausgeschlossen, wie an diesem Abend mehrfach betont wurde. „Wir wollen eine Tunnellösung nicht verhindern.“

Ortsdurchfahrt in zweiter Priorität

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Die eigentliche Ortsdurchfahrt, ob mit Doppelspur oder Bahntunnel, wird erst später, frühestens ab Ende 2019 realisiert. Arthur Hitz, der Gesamtprojektleiter der Appenzeller Bahnen, dem die Planung obliegt, versprach, dass dabei in intensiven Gesprächen mit den betroffenen Anwohnern und dem Gewerbe Lösungen gesucht würden, welche die Bauphase erträglich machen. Allerdings: Ob Bahntunnel oder Doppelspur, Teufen komme nicht um eine Bauphase herum, wurde an diesem Abend ebenfalls mehrfach betont.

Verkehrsaufkommen zu 85 Prozent selber verursacht

Kantonsingenieur Urban Keller präsentierte die Ergebnisse von Erhebungen, die zeigen, dass das Verkehrsaufkommen in Teufen zu 85 bis 90 Prozent selber verursacht wird. Teufen sei allerdings dank der Umfahrungsstrasse wie keine andere Ausserrhoder Gemeinde in einer privilegierten Lage, und von einem Verkehrschaos könne nicht gesprochen werden.

Die Doppelspur habe zusätzlich eine verkehrsberuhigende Wirkung, da die Züge den Pulk anführten. Durch die Verlegung der beiden Gleise in die Strassenmitte werde Platz frei für Fussgänger und Radfahrer, dadurch werde die Sicherheit des Langsamverkehrs verbessert.

Sorgen macht ihm jedoch das „Sicherheitsdefizit“ auf dem Streckenabschnitt zwischen Stofel und Niederteufen. Er präsentierte eine Vision für eine Verlängerung der Doppelspur bis Niederteufen. Dies würde die Schaffung einer zusätzlichen Achse für den Langsamverkehr ermöglichen, mit separaten Wegen je für Fussgänger und Radfahrer.

Sicherheit soll kurzfristig verbessert werden

AB-Direktor Thomas Baumgartner kündigte an, dass die prekäre Sicherheitslage im Dorf bereits kurzfristig mit einer Aufrüstung der Sicherungsanlagen verbessert werden soll. Bei einer Realisierung der Doppelspur fallen diese jedoch künftig weg, da dann die Bahn im Tramregime durch das Dorf fährt, wie Baumgartner erklärte.

Kurztunnel-Initiative nicht vom Tisch

Markus Giger vom Bundesamt für Verkehr zeigte sich als gebürtiger Ostschweizer informiert über die Tunnel- und Ortsdurchfahrtdiskussion in Teufen. Die von den Initianten ins Feld geführten, geschätzten Kosten von 10 Mio. Franken (Gemeindeanteil) würden nicht reichen; er rechne mindestens mit 20 Mio. Franken. Der Bund sei aber bereit für solche Lösungen, wenn diese vom Volk gewünscht würden. Diese müssten aber grundsätzlich kostenneutral sein. Wenn der Nutzen z.B. mit einem Tunnel für die Bahn höher sei, könne der Bundesbeitrag allenfalls auch höher ausfallen.

In der Diskussion wurden die verschiedenen Tunnelalternativen angesprochen und weitere Visionen ins Spiel gebracht.

Soweit eine erste Zusammenfassung des rund zweistündigen, informativen Anlasses. Eine ausführliche Berichterstattung folgt in der gedruckten Ausgabe der Tüüfner Poscht am 1. Dezember

„Die Ortsdurchfahrt – ein Generationenprojekt (PDF).

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