Baustart für Durchmesserlinie um ein Jahr verzögert

19.02.2015 | Erich Gmünder
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Medienkonferenz im künftigen Besucherzentrum der AB. Hier soll die Bevölkerung während der Bauphase aktuell informiert werden. Fotos: Erich Gmünder

Frühestens diesen Herbst soll mit den ersten Bauarbeiten für den 700 Meter langen Tunnel zwischen Riethüsli und Güterbahnhof sowie weiteren Elementen der Durchmesserlinie begonnen werden. Bei einer Bauzeit von drei Jahren könnte die Eröffnung bereits Ende 2018 erfolgen. Das ist gegenüber der ursprünglichen Planung eine Verzögerung von einem Jahr.

Dies gaben die Appenzeller Bahnen heute an einer Medienkonferenz im neu eröffneten Besucherzentrum der Appenzeller Bahnen bekannt, das im ehemaligen Billetschalter eingerichtet wurde. Die „hohe Projektkomplexität und gegenseitige Abhängigkeiten zu diversen Projekten innerhalb und ausserhalb der AB“ sind nach Aussagen der Verantwortlichen sehr anspruchsvoll und hätten mehr Zeit erfordert.

Rochade im Verwaltungsrat

Darauf wird mit einer Umbesetzung an der Spitze des Verwaltungsrates reagiert.

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Stadtrat Fredy Brunner und Departementssekretärin Anita Dörler tauschen ihre Plätze. Brunner ist als neuer VR-Präsident vorgeschlagen, Dörler als Vize.

Der jetzige Vizepräsident, der kurz vor der Pension stehende Stadtrat Fredy Brunner, wird der nächsten Generalversammlung als neuer Präsident vorgeschlagen, die jetzige Interimspräsidentin Anita Dörler tauscht mit ihm das Vizepräsidium. Fredy Brunner hat als langjähriges VR-Mitglied, als Stadtrat – er ist für das Geothermieprojekt verantwortlich – aber auch als Verantwortlicher für die VBSG-Busbetriebe grosse Erfahrungen mit technischen Grossprojekten und verfüge über gute Kontakte zu den wichtigsten Akteuren, wie es an der Medienkonferenz hiess.

Die AB gehen davon aus, dass frühestens im Herbst 2015 mit den Bauarbeiten gestartet werden kann. In der ersten Phase erfolgt der Bau des Nordportals beim Güterbahnhofareal. Im Frühjahr 2016 wird mit dem Beginn der eigentlichen heissen Phase, dem Bau des Südportals mit der Verlegung des Zugshalts im Riethüsli gerechnet. Dieser erfolgt teilweise im Tagbau und bringt entsprechende Immissionen mit sich.

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AB-Direktor Thomas Baumgartner bat die Passagiere während der Bauphase um Geduld, da Betriebsunterbrüche und in der Folge längere Fahrzeiten insbesondere für Passagiere aus Teufen nicht zu vermeiden sind.

Teufner müssen zeitweise auf Bus umsteigen

Während der Bauphase kommt es vor allem im Gebiet Riethüsli zu längeren Betriebsunterbrüchen, welche mit einem Busbetrieb aufgefangen werden sollen. Insbesondere Passagiere aus Teufen hätten mit einer etwas längeren Fahrzeit zu rechnen, da sie im Riethüsli oder – je nach Bauphase – in der Lustmühle vom Zug auf den Bus umsteigen müssen. Wegen der regelmässigen Staus auf der Teufener Strasse im Stadtgebiet können diese Busse bereits jetzt während der Stosszeiten den Fahrplan nicht einhalten und bleiben im Stau stecken. Offen ist nach Aussagen von Fredy Brunner, ob bis zu jenem Zeitpunkt die Dosieranlage für den Autoverkehr in der Liebegg schon in Betrieb ist. Das sei Sache der Kantone.

DML – Fahrplan Teufen St. Gallen
Der künftige Fahrplan zwischen Teufen und St. Gallen, mit dem teilweisen „Viertelstunden-Takt“. Abb: zVg.

12 statt 7 neue Tango-Züge für die DML

Erfolgreich war die AB auch beim Verkauf der fünf bisherigen Gelenktriebwagen der Trogenerbahn, welche nach Neuchâtel gehen. Damit können die AB die gesamte Flotte von 12 Fahrzeugen der Tango-Serie der Firma Stadler beschaffen. Dies ermöglicht den AB eine Vereinheitlichung der Fahrzeugflotte der DML. Die Bestellung für die neuen Fahrzeuge hat ein Volumen von rund 95 Mio. Franken. Die AB werden den Kauf über eigene Mittel und Kredite am Kapitalmarkt finanzieren.

Projektkosten unverändert bei 90 Mio. Fr.

Im November 2012 haben die Parlamente der Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden und die Landsgemeinde des Kantons Appenzell Innerrhoden im April 2013 den jeweiligen Krediten zugestimmt. Die Kosten für den Bau des Ruckhaldentunnels betragen gemäss aktueller Planung rund CHF 63 Mio. Sämtliche notwendigen Infrastrukturmassnahmen kosten rund CHF 90 Mio. Dies wird über Gelder aus dem Agglomerationsfonds und den Bahninfrastrukturfonds (BIF) finanziert.

Erich Gmünder

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Die neuen Tango-Züge sind das wesentlichste Erkennungsmerkmal der Durchmesserlinie. Abbildung: AB

Bauprojekt historischen Ausmasses

Die Durchmesserlinie ist das grösste Bauprojekt in der Geschichte der Appenzeller Bahnen. Der Gleis- und Tunnelbau im dicht besiedelten Gebiet stellt hohe Ansprüche an die Planung. Zahlreiche Teilprojekte müssen aufeinander abgestimmt werden. Neben den eigentlichen Bauarbeiten im Rahmen der DML müssen auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahme auch neue Fahrzeuge einsatzbereit und Stellwerke, Sicherungsanlagen und Perronerhöhungen umgesetzt sein. Diese umfangreiche und anspruchsvolle Planung wird neben der Sicherstellung des täglichen Bahnbetriebes organisiert.

Erste Arbeiten im Rahmen der DML, wie zum Beispiel die Verlängerung der Haltestelle Schützengarten in Speicher, wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Die Arbeiten für das Vorlos im Bereich des Einschnittes beim Tunnelportal in der Ruckhalde wurden vergeben. Die Ausschreibung für die Hauptarbeiten am Tunnel ist in Vorbereitung.

Mit der Durchmesserlinie, kurz DML, ist es künftig möglich, zwischen Trogen und Teufen zu den Hauptverkehrszeiten einen Viertelstundentakt anzubieten. 2009 wurde das Projekt eingereicht und 2011 die Überarbeitung im Riethüsli-Quartier eingereicht. Um das Angebot ausbauen zu können, sind Infrastrukturmassnahmen auf der Linie St. Gallen-Trogen und St.Gallen-Gais-Appenzell notwendig. Das grösste Teilprojekt ist der Ruckhaldetunnel, welcher die notwendige Fahrzeitverkürzung für eine Zugskreuzung und damit die Einführung eines Viertelstundentaktes bringt. Die heute getrennten Linien im Bahnhof St.Gallen werden verbunden, womit die Standzeiten der Züge und damit die unproduktiven Stunden wegfallen. Die DML fügt sich künftig in das S-Bahn-Konzept St.Gallen ein. Der Angebotsausbau in Richtung Appenzellerland ergänzt das Angebot der S-Bahn.

Ausgewählte Infrastrukturmassnahmen

  • Neuer Tunnel Ruckhalde von rund 700 Meter Länge mit neuer Haltestelle im Quartier Riethüsli –
  • Ausbau Güterbahnhof zu einer Doppelspur
  • Verbindung der heute getrennten Linien im AB-Bahnhof St.Gallen –
  • Weitere Doppelspurausbauten zur Entspannung des Fahrplans

HIer geht’s zur Präsentation DML

Alles über das Projekt AB-DML

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