Timo Züst
„Es ist etwas langweilig. Kaum einer ist für die Doppelspur“, sagt Manfred Brunner schmunzelnd. Er ist als Vorstandsmitglied der IG Tüüfner Engpass (siehe Foto) heute beim Infostand vor der Metzgerei Breitenmoser und spricht mit Passanten über das Thema Ortsdurchfahrt. Fast der komplette Vorstand ist anwesend. Und sie alle sind gespannt auf den 25. November. Dann wird über die Ergebnisse der Standortbestimmung informiert.
Die TP hat bereits gestern mit der IG telefoniert. Und unter anderem nach dem Stand der geplanten Initiative gefragt:
Herr Felix Gmünder (Sprecher & Vorstandsmitglied der IG Tüüfner Engpass), die Platzierung des Stands vor der Metzgerei legt die Vermutung nahe, dass auch eine Vertretung des Gewerbevereins dort sein wird. Liege ich da richtig?
Der Gewerbeverein ist nicht am Betrieb des Infostands beteiligt. Es stimmt aber, dass wir von der Breitenmoser Fleischspezialitäten AG grosszügig unterstützt werden. Dass sie eine Bewilligung für den Aufbau eines Stands dort hat, macht uns die Organisation deutlich einfacher. Ausserdem stammen die Bratwürste von der Metzgerei – die Bürli vom «Gemsli».
Aber man kann sicher sagen, dass mindestens ein Teil des Gewerbevereins eurer Sache wohlgesonnen ist?
Ich denke, seit der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vor ein paar Wochen ist der Fall ziemlich klar.
Unterschriften für die geplante Initiative werden morgen aber noch nicht gesammelt?
Nein, damit warten wir wie angekündigt noch bis nach der Infoveranstaltung.
Wie weit seid ihr bei der Ausarbeitung?
Wir sind bereit für die Unterschriftensammlung. Heute erhielt ich Bescheid, dass die formale Prüfung der Unterschriftenbögen durch den Kanton abgeschlossen ist – wir erhielten das Okay.
Dabei geht es aber nicht um den Inhalt.
Nein, das ist eine strikt formale Prüfung. Dabei wird also kontrolliert, ob auf den Bögen alle nötigen Informationen etc. vorhanden sind. Die inhaltliche Prüfung haben wir durch einen Staatsrechtler vornehmen lassen. Er hat für uns zwei Varianten geprüft und beide für gut befunden.
Gut bedeutet, dass sie nicht als ungültig erklärt werden können?
Das ist seine Einschätzung, ja.
Wie sehen diese beiden Varianten aus?
Die eine Varianten – dafür werden wir auch Unterschriften sammeln – sieht eine Abstimmung über die Doppelspur vor. Die Teufner Bevölkerung wird also ganz klar gefragt: Doppelspur Ja oder Nein? Wir sehen uns verpflichtet, den Stimmbürgern diese Entscheidung nach der überaus erfolgreichen Petition „Marschhalt Ortsdurchfahrt Teufen“ zu ermöglichen.
Nehmen wir an, es kommt zu einer Abstimmung und Teufen sagt «Nein» zu Doppelspur. Wie weiter?
Dann würden wir uns für eine Prüfung aller Varianten stark machen. Das bedeutet nicht nur Tunnel und Doppelspur, sondern auch den Erhalt der jetzigen Lösung mit einigen Anpassungen. Denn wir wissen von den Gesprächen der letzten Monate, dass diese Variante von vielen bevorzugt würde.
Deshalb auch nicht die zweite Version der Initiative vermute ich.
Genau. Diese sah eine Abstimmung über die Doppelspur mit gleichzeitiger Annahme eines Objektkredits für einen Tunnel vor. Davon kamen wir aber rasch wieder ab. Wir wollen eine offene zielgerichtete Lösungsfindung. Das ist nur möglich, wenn alle Möglichkeiten angeschaut werden.
Der Kanton prüft die Initiative zwar nur inhaltlich. Trotzdem sehen die entscheidenden Personen die Bögen natürlich. Haben sie sich gemeldet?
Vor diesen beiden Initiativtexten hatten wir schon einmal eine Variante an den Kanton geschickt. Damals antwortete er uns, dass zwar keine formalen Fehler festgestellt wurden, die Initiative wohl aber aus inhaltlichen Gründen für ungültig erklärt werden würde. Dieses Schreiben ging auch an die Gemeinde. Wir wissen also, dass der Inhalt auch angeschaut wird. Daraufhin haben wir den Staatsrechtler hinzugezogen und die neuen Varianten ausgearbeitet.
Gab es darauf schon inhaltliche Reaktionen?
Ich habe erst heute erfahren, dass wir das formale Okay haben. Mehr weiss ich noch nicht.
Zurück zum Infostand: Sind da auch Doppelspur-Befürworter willkommen?
Selbstverständlich. Alles sind eingeladen. Das Ziel ist eine offene und spannende Diskussionsrunde.
