Cannabis und CBD: Droge oder harmloses Kraut?

20.02.2018 | Alexandra Grueter-Axthammer
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Legal, aber nicht unproblematisch: CBD-Produkte. Symbolbild: dreamstime.com
Alexandra Grüter-Axthammer Cannabis und CBD Produkte mit einem THC Gehalt unter einem Prozent gibt es seit kurzem legal zu kaufen. Die Produkte mit dem tiefen THC Gehalt unterliegen nicht dem Betäubungsmittelgesetz und sind an verschiedenen Verkaufsstellen erhältlich. Was aber ist CBD und ist es wirklich so harmlos, weil es legal verkauft werden darf? In der Hanfpflanze finden sich über 80 Cannabinoide und andere Wirkstoffe. Das berauschende Tetrahydrocannabinol (THC) ist eines der wichtigsten und das bekannteste Cannabinoid, daneben das nicht berauschende Cannabidiol (CBD). Produkte mit CBD enthalten trotz allem einen geringen Wert an THC, der von den Produzenten möglichst nah an den Grenzwert von einem Prozent gebracht wird und somit auch entsprechend wirkt. Gerade junge Leute, welche sonst kein Cannabis konsumieren, erzählen vom Gefühl «in Watte gepackt zu sein». Der Konsum von CBD kann müde machen, was einen negativen Einfluss auf das Lenken von Fahrzeuge und Bedienen von Maschinen hat. Der Widerspruch von «Cannabis» und «legal» verwirrt viele. Auch die Produktepalette, die von Tabakprodukten über Kaugummis und Salben bis hin zu Pflegeprodukten führt, wirkt verunsichernd. Kein Hanfduft, der das Konsumieren verrät, einfach einen Kaugummi in den Mund oder ein paar Tröpfchen auf die Zunge, das geht unbemerkt und einfach, ob zu Hause, im Zug oder in der Schule. Was aber reizt Jugendliche, wenn die Wirkung so gering ist? «Die Aura des Verbotenen spielt da eine entscheidende Rolle für die Jugendlichen», sagt Markus Meitz, Leiter der kantonalen Beratungsstelle für Suchtfragen von Appenzell Ausserhoden. Markus Meitz berät Jugendliche, Eltern und Angehörige in Suchtfragen. Auch wenn er feststellt, dass CBD-Produkte weniger schädlich sind als THC-Cannabis oder Alkohol, weiss er von den Gefahren, welche insbesondere Jugendliche ausgesetzt sind. «CBD gehört nicht in die Hände von Jugendlichen. Sie sind in der Entwicklungsphase und Identitätsfindung, die Berufswahl steht an und der Konsum solcher Substanzen kann zu Störungen führen. Die Wirkung von CBD ist noch nicht ausreichend erforscht. Langzeitstudien fehlen ganz. CBD sollte insbesondere während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da CBD die Schutzfunktion der Plazenta reduzieren und ihre Eigenschaften verändern kann.» Am 20. Februar 2018 informiert Markus Meitz Interessierte zum Thema Konsumproblematik bei Jugendlichen (siehe unten).

«Wie auf Wolken laufen»

Zwei Schüler der dritten Sekundarklasse haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt und einen Jugendlichen dazu befragt, der anonym bleiben möchte. Wann hast du das erste Mal CBD konsumiert? Ich habe das erste Mal CBD im Jahr 2017 konsumiert. Welche Wirkungen hat CBD? Man ist entspannter und man fühlt sich sehr träge. Wie kamst du auf die Idee, CBD zu konsumieren? Ein Kollege hatte die Zigaretten «Heimat» dabei und dann probierte ich. Es war ein komisches Gefühl, das erste Mal eine «Droge» zu probieren. Der Kollege von mir kaufte sie in einem normalen Kiosk in St.Gallen. Hattest du nach dem Konsum der CBD-Zigarette das Verlangen, es zu wiederholen? Eher nicht, denn CBD verursacht eine geringe Wirkung im Vergleich zu Cannabis. Hast du schon mal Cannabis probiert? Ja, es war ein um ein Vielfaches besseres Gefühl. Was war so anders? Es war, als würde ich auf Wolken laufen. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen. Und ich bekam sehr Hunger und ich war durstig. Hattest du auch schon negative Erlebnisse? Ja, diese hatte ich auch schon. Beim ersten Mal war mir übel und ich wurde paranoid. Kamst du schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt? Ich noch nicht, aber meine Kollegen hatten schon ein paar Probleme. Die Polizei hatte sie beim Konsumieren von Cannabis erwischt, doch die Polizisten haben ihnen nur das Cannabis weggenommen. Louis Riechsteiner und Davide Schubiger befragten einen Jugendlichen, der anonym bleiben möchte.

Alkohol, Cannabis und CBD – Konsumproblematik bei Jugendlichen

Markus Meitz, Leiter der kantonalen Beratungsstelle für Suchtfragen informiert, welche Wirkungen und Nebenwirkungen sich aus diesen Themenfeldern zeigen können. Wann: 20. Februar 2018, 19.30 Uhr – ca. 20.30 Uhr Wo: Sekundarschule Hörli, Aula Wer: Eingeladen sind alle Eltern, die sich zu diesem Thema informieren möchten, auch Eltern von Primarschülern. Referent: Markus Meitz, Leiter der Beratungsstelle für Suchtfragen (Telefon 071 791 07 40, www.sucht-ar.ch) Anmeldung: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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