Die neue Sek wird greifbar

26.12.2022 | Timo Züst
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Seit dem Spatenstich für das neue Sekundarschulhaus ist über ein Jahr vergangen. Inzwischen ist der Holzbau fast aufgerichtet. Die vollständige Grösse des Gebäudes ist nun sicht- und spürbar. Aber bis hier die ersten Lernenden ein- und ausgehen, ist noch viel zu tun. Das zeigt ein Besuch auf der Baustelle. «Das glänzende wurde zweimal, das mattere dreimal behandelt. Und das ganz rechts ist ein Terrazzo-Schliff.» Bauleiter Sandro Preisig deutet auf die Hartbeton-Muster. Sie befinden sich im Erdgeschoss des neuen Sekundarschulhauses – hier werden sich später die Lernenden tummeln. Anhand dieser sechs Beispiel-Flächen wird entschieden, wie die Böden der neuen Sek aussehen werden. «Und das hier ist mit Weisszement-Anteil? », fragt Martin Zoller, Leiter Hochbau bei der Gemeinde. «Genau, das ist natürlich teurer.» «Dann ist das andere wohl das Sinnvollste. Mal schauen.» Es ist eine wichtige Frage, denn insgesamt werden auf den drei Stockwerken rund 4500 Quadratmeter dieses Betons ausgebracht. Das Material eignet sich perfekt für ein Holzbau-Schulhaus: Es ist pflegeleicht, sehr widerstandsfähig und bietet eine zusätzliche Schall-Dämmung. Ausserdem gibt es die Wärme der Bodenheizung gleichmässig an die Raumluft ab. Aber das Anmischen, Ausgiessen und Nachbearbeiten solcher Hartbetonböden ist eine Kunst für sich. Und stellt Bauleiter Sandro Preisig vor logistische Herausforderungen: «Wir müssen sicherstellen, dass die Spezialisten jeweils eine möglichst grosse zusammenhängende Fläche bearbeiten können. Sonst sieht man später die Übergänge und Farbunterschiede.» Er muss deshalb dafür sorgen, dass alle anderen Handwerker möglichst gleichzeitig fertig werden – gar nicht so einfach. Enger Zeitplan Schon beim Spatenstich am 25. September 2021 war klar: Der Zeitplan ist sehr ambitioniert. Damals war von einem Bezug in den Sommerferien 2023 die Rede. Wegen diverser Verzögerungen – auch wegen Corona – ist eine so frühe Fertigstellung nun nicht mehr realistisch. «Das neue Ziel ist der Herbst 2023. Aber auch das ist noch sehr sportlich», sagt Martin Zoller. Immerhin: Das Konzept des Holzelementbaus hat sich bewährt. Das zuständige Unternehmen («Kaufmann Oberholzer ») stiess zwar bei der Produktion von diesem Ausmass fast an seine Grenzen, aber: «Wir haben alle Elemente rechtzeitig bekommen. Das ist eine bemerkenswerte Leistung», so Sandro Preisig. Und nicht nur das: Die riesigen «Puzzlezeile» passen fast perfekt ineinander. Über die Gesamtlänge des Gebäudes von rund 70 Meter beträgt die Abweichung nur wenige Millimeter. «Das ist für meine Planung ein gewaltiger Vorteil. Denn so kann ich viele Innenausbau-Elemente ‹ab Plan› bestellen. Das verschafft uns einen Zeitvorteil.» Trotzdem kann er nicht garantieren, dass es in den nächsten Monaten wie geplant vorwärts geht. «Dafür gibt es schlicht zu vieles, das sich nicht genau planen lässt – Lieferverzögerungen, unerwartete Probleme oder das Wetter.» PV-Rekord und Kosten Schulhäuser eigenen sich hervorragend als Träger von Photovoltaik-Anlagen. Die grösste von ihnen befindet sich derzeit auf dem frisch sanierten Schulhaus Blau in Niederteufen. Sie ist 555 Quadratmeter gross und liefert eine Leistung von rund 94,05 kWp. Mit der Eröffnung des neuen Sekundarschulhauses wird sie allerdings ihren Titel als «die grösste der Gemeinde» verlieren. Fast das ganze Dach der Sek ist später mit voll integrierten PV-Zellen bedeckt. Die Anlage umfasst 676 Module auf einer Fläche von ca. 1250 Quadratmeter mit einer Gesamtleistung von ca. 271 kWp. Die Photovoltaik-Anlage war im Gesamtkredit über 24,39 Mio. Franken, den die Teufner Stimmbevölkerung am 9. Februar 2020 mit 73 Prozent guthiess, als Teilprojekt ausgewiesen worden. Kostenpunkt: 600’000 Franken. Wie vieles wurden aber auch PV-Zellen in den vergangenen zwei Jahren nicht günstiger. Die Preise bewegen sich eher in die entgegengesetzte Richtung. «Von einer definitiven Abrechnung sind wir natürlich noch sehr weit entfernt. Aber klar ist: Pandemie, Inflation, Energiekrise und Lieferverzögerungen werden einen Einfluss auf die Gesamtkosten der neuen Sekundarschule haben. Wie gross der sein wird, können wir heute aber noch nicht abschätzen», sagt Martin Zoller.  tiz

Schon jetzt Teil des Wärmeverbunds

In Zukunft wird das neue Sekundarschulhaus von der gleichen Wärmequelle gespeist wie die  Turnhalle, das Primarschulhaus und das Haus  Lindenhügel: von der grossen Schnitzelheizung  des lokalen Wärmeverbunds. Diese Wärme ist  bereits jetzt auf der Baustelle zu spüren. Im Erdgeschoss  stehen drei Wärmetauscher, die das  Gebäude langsam aufheizen (Foto). Sie sind  über provisorische Schläuche an den Wärmeverbund-  Anschluss im Keller angeschlossen.  Ziel ist, ohne zusätzliche Heizinstallationen  eine Innentemperatur von rund 12 Grad zu erreichen.  Das ist die Mindesttemperatur, die für  das Einarbeiten der Industrieböden nötig ist.  Damit soll im Januar gestartet werden.   

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