Bildbericht: Erich Gmünder
Fünf mal zwei Meter gross sind die Plachen eingangs des Dorfs, 18-fach hängen sie an Fassaden, auf einem Lastwagenanhänger, auf einem Zaungitter. Gleich von welcher Seite man in Teufen einfährt, mit dem Auto oder in der Bahn, man kommt nicht darum herum.
Am Samstag war das Kernteam des Initiativkomitees schon am frühen Morgen unterwegs, um die 18 Grossplakate und die 30 Kleinplakate (1.50 mal 0.90 m) auf den Einfallachsen und an prominenter Lage im Dorf aufzuhängen.
Und das professionell: Einige bringen einen unternehmerischen oder handwerklichen Hintergrund mit, und mit dem früheren Baudirektor Köbi Brunnschweiler haben sie einen Experten an Bord, wenn es darum geht, zu wissen, was bewilligungsfähig ist und welche Sicherheitsabstände beispielsweise entlang der kantonalen Strassen gelten.
Und bei Privaten wurde vorgängig das Einverständnis eingeholt.
Im Stofel war das nicht nötig: Eigentümer der Bahnstation Stofel sowie der angrenzenden Liegenschaft ist nämlich Christian Ehrbar, einer der Initianten.
Lustvoll ist der Bautrupp mit Lieferwagen, Leitern, Bohrern und Kabelbindern unterwegs und appliziert die Gross- und Kleinplakate entlang der Strassen.
Professionelle Kampagne
Die Initianten lassen sich ihre Kampagne was kosten: Vorerst gehen sie mit einem Budget von 24’000 Franken ans Werk. Die Spendensammlung läuft, ein allfälliger Überschuss ist willkommen, da bei einem Ja zur Initiative zwei weitere Abstimmungen folgen – und gewonnen werden müssen.
Selbst Bahndirektor Thomas Baumgartner attestierte auf Anfrage der Tüüfner Poscht den Initianten eine professionelle Präsentation, wie er im Nachgang zur Orientierungsversammlung im vollen Lindensaal sagte. Auch wenn er wie die Vertreter der Gemeinde einige Male den Kopf schüttelte, weil er nicht mit allen Fakten einverstanden war, die da präsentiert und
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beklatscht wurden. Die Gäste enthielten sich jedoch eines Auftritts.
Gemeindepräsident Reto Altherr verwies auf das Edikt, das nach Ostern publiziert wird, sowie auf die öffentliche Orientierung der Gemeinde am 3. Mai, wo die Verantwortlichen von Gemeinde, Kanton und Bahn einige Fakten klarstellen wollen, wobei auch dem Initiativkomitee Platz eingeräumt wird. Ob dort die Tunnelbefürworter ebenfalls in der Überzahl sind und der Gemeinderat mit seiner einstimmig gefassten (9:0), ablehnenden Abstimmungsempfehlung allein auf weiter Flur bleibt?
Allfällige Gegner der Initiative blieben jedenfalls am Donnerstagabend im Lindensaal stumm, gefühlte 99 Prozent der Anwesenden befürworten den erneuten Anlauf für einen Tunnel und sind gegen die Doppelspur, was auch in den Voten spürbar wurde. Auch wenn da und dort ein Bedauern mitschwang, dass mit der Kurztunnellösung nur die zweitbeste Tunnelvariante zur Diskussion steht, da die klar bessere und nur wenig teurere Langtunnelvariante vor zwei Jahren deutlich abgelehnt wurde. Wenn man damals eine solche Kampagne gefahren hätte, wäre die Doppelspur heute kein Thema mehr, so der Tenor.
Die Kampagne setzt auf Testimonials von Teufnerinnen und Teufnern.
Prognose-Ja
Nicht nur optisch dominieren die Tunnelbefürworter momentan das Dorf. Auch bei der (nicht repräsentativen) Online-Umfrage der Tüüfner Poscht hat sich die Ja-Prognose auf einem hohen Wert eingependelt: 58 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer denken, dass die Initiative am 21. Mai angenommen wird, 36 Prozent setzen auf ein Nein, bei insgesamt 164 Teilnehmenden (Stand 9.4.2017, 0800).
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Die Umfrage ist jetzt geschlossen, sie wird nach der Orientierungsversammlung vom 3. Mai wiederholt, dann sind es noch knapp drei Wochen bis zur Abstimmung und einige offene Fragen hoffentlich geklärt.
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