Das Thema Entschädigungsaffäre stand gestern Abend auf der Agenda der ordentlichen Gemeinderatssitzung. Was dabei herauskam, wird aber vorerst nicht kommuniziert. Gemeindepräsident Walter Grob heute Morgen gegenüber der TPoscht: „Vor dem 11. November geben wir keine Stellungnahme mehr ab.“
Am 11. Oktober hatte der Gemeinderat nach einer ausserordentlichen Sitzung bekannt gegeben, wer werde sich an der ordentlichen Sitzung vom 20. Oktober „eingehend mit der Thematik auseinandersetzen und an der öffentlichen Versammlung vom 11. November ausführlich und vollständig informieren.“ Im Interesse Teufens halte es der Gemeinderat „für erforderlich, weiterhin als Kollegialbehörde zu entscheiden und zu handeln.“
Die einzelnen Mitglieder des Gemeinderates würden deshalb keine Stellungnahmen abgeben. Das gelte auch für ihn, bestätigte Walter Grob heute Morgen auf Anfrage.
Die Appenzeller Zeitung auf der Suche nach dem Warum, Ausgabe vom 21. Oktober 2015. Screenshot TP
„Handlungsfähigkeit wieder erlangen“
In welche Richtung es gehen soll, das macht der Teufner Gemeinderat und FDP-Nationalratskandidat Markus Bänziger in einem Interview deutlich, das in der heutigen Ausgabe der Appenzeller Zeitung (21.10.2015) erschienen ist. Die Zeitung geht den Gründen nach, weshalb die FDP den Nationalratssitz an die SVP verloren hat, und zitiert dabei Markus Bänziger, der überzeugt ist, dass ihn die Entschädigungsaffäre ebenfalls Stimmen gekostet hat. „Und dies, obwohl ich nicht im Geringsten darin involviert war. Im Gegenteil: Seit Eintritt in den Gemeinderat habe ich mich für eine Klärung eingesetzt“, so Bänziger gegenüber der Appenzeller Zeitung.
Auf jeden Fall wolle er im Gemeinderat von Teufen bleiben. Einfach werde es für dieses Gremium aber nicht. „Der Gemeinderat hat viel Vertrauen verloren, und es stellt sich die Frage, ob und wie der Gemeinderat wieder die Handlungsfähigkeit erlangt“, sagt Bänziger im Interview. Wie das zu geschehen hat, dazu äussert sich Bänziger nicht.
Persönlich wolle er nun vorwärtsschauen. „Mein Team hat sehr gute Arbeit geleistet, ich habe auf den Podien inhaltlich überzeugt. Deshalb bin ich jetzt auch nicht verbittert.“ Das Resultat tue aber weh für alle, die ihn unterstützt und gewählt hätten.
Vergleiche dazu auch das Tposcht-Interview nach Bekanntgabe des Wahlresultates mit Markus Bänziger auf Youtube, 4.30 min
