Facettenreiches Leben

10.12.2023 | Alexandra Grueter-Axthammer
Sandy Muff_2023 (1)

Alexandra Grüter-Axthammer

Sandy Muff führt ein facettenreiches Leben. Sie mag das stille Leben ebenso wie das Rampenlicht und gleichzeitig liebt sie es, mit ihren Händen zu arbeiten und die Schönheit der Natur zu geniessen.

Sandy Muff ist eine vielseitig begabte Frau. Schon beim Betreten des Hauses der Familie Muff wird man von einer Fülle von Naturmaterialien begrüsst, die in Körben gelagert sind: Holz, Äste und Tannzapfen warten geduldig auf Sandys nächstes kreatives Projekt. In ihrer Küche stehen Einmachgläser, gefüllt mit Gemüse und Kräutern aus ihrem grosszügigen Garten. Diese Liebe zur Natur und alles, was mit Erde, Pflanzen, Holz und Wildtieren zu tun hat, entwickelte sich bereits in ihrer Kindheit. Aufgewachsen ist sie in der Schwende, Battenhaus, auf dem elterlichen Bauernhof. Sie ist die älteste von vier Schwestern. Schon als Kind hatte sie viele Ideen und Talente. Sie verbrachte gerne Zeit im Wald und beim Zeichnen, weniger Freude hatte sie an der Arbeit auf dem Hof. «Ich konnte die Hitze nicht vertragen, und wenn wir in der Sommerhitze draussen arbeiten mussten, wurde mir übel. Aber ich habe gelernt, durchzuhalten und heute bin ich für alles so dankbar.»

Wenn immer möglich las sie Bücher zu allen möglichen Themen. Ihr Traumberuf wäre Archäologin gewesen. «Mir war jedoch bewusst, dass sich unsere Familie das nicht leisten konnte.» Ihr zweiter Berufswunsch war Schreinerin, doch ihre Mutter sagte: «Wir nehmen den Männern doch nicht die Arbeit weg.» Schliesslich absolvierte sie ihre Ausbildung in der Konditorei Spörri als Konditor-Confiseurin. Nach der Ausbildung arbeitete sie in einem Betrieb in Hundwil. «Ich habe mich schnell heimisch gefühlt, und ich mochte die Menschen in Hundwil sehr. Sie haben einen besonderen Humor, den ich schätze. Dort habe ich auch mit dem Theaterspielen begonnen.» Es war aber auch die Zeit, in der sie eine Mehlallergie entwickelte und davon Ausschläge bekam. Ein Berufswechsel stand an. Durch die Empfehlung eines Bekannten entschied sie sich, eine Saison auf einer Alp in Malbun, im Fürstentum Liechtenstein zu verbringen, wo sie als Köchin angestellt wurde.

Bald konnte sie dort eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen. «Ich habe gekocht, bei der Versorgung der Schweine geholfen, im Stall und auch beim «Chäse«. Es war so vielseitig, genau das hat mir gefallen», erzählt sie. Das «z’Alp goh» wurde zu ihrer Leidenschaft. Sie verbrachte während sechs Jahren den Sommer auf verschiedenen Alpen. «Ich liebte das einfache Leben auf der Alp und spürte, wie meine Instinkte geschärft wurden. Das tiefe Gefühl, das ich für die Tiere, die Natur und auch für die natürlichen Grenzen entwickelte, war beeindruckend.» Das Schwerste sei jedes Mal gewesen, wenn die Alpzeit vorbei gewesen sei und sie zurück ins Tal musste, zurück in die Gesellschaft der Menschen. Während der Wintermonate wollte Sandy Muff viele Berufe ausprobieren. «Mich fasziniert einfach alles. Ich arbeitete in einer Sattlerei, einer Metzgerei, auf Gemüsebetrieben im Rheintal, und auch im Restaurant, in der Frohen Aussicht in Teufen.» Doch «s Gröscht uf Erde» seien für sie die zwei Winter gewesen, in denen sie Holz schlug und dabei kurzfristig für eine mobile Sägerei tätig war. Körperlich sei es sehr anstrengend gewesen. «Es gefiel mir, wie ich durch diese Arbeit körperlich und mental stärker wurde.»

Sie überlegte, ob sie ganz in die Berge ziehen sollte. Dann aber lernte sie ihren Mann Bruno Muff bei der Arbeit im Bauamt Teufen kennen. So richtig gefunkt habe es bei ihr, als sie gemeinsam eine Splitkiste ausräumten. «Als die Kiste leer war und am Boden in der Erde einige Würmer krochen, hat Bruno die Würmer genommen und in eine Wiese gelegt. Diese Achtsamkeit hat mich so gerührt.» Und noch ein Talent Nachdem sie viele Jahr nicht mehr auf der Bühne stand und eigentlich auch nicht mehr Theater spielen wollte, kam es dann doch anders. Der Jodlerclub Teufen musste im Theaterstück «Stromausfall» der Abendunterhaltung eine Rolle umbesetzen. Es war die Rolle eines Baslers, der aufs Land zog. Und so stand Sandy Muff, als einzige weibliche Darstellerin auf der Bühne des Lindensaals und war überrascht, wie wohl sie sich dabei fühlte. «Es hat mir unglaublich Spass gemacht, eine ganz andere Seite von mir zeigen zu können.» Im Alltag ist Sandy Muff gern die stille Schafferin im Hintergrund. Im Stück brillierte sie mit einem einwandfreien Baslerdialekt. Auf der Bühne kann Sandy Muff auf ihre Vielseitigkeit zurückgreifen und was immer sie tut, tut sie mit ganzer Leidenschaft.

Top-Artikel

Top-Artikel

Anzeige

Altpapier-Animation2024-April

Anzeige

Altpapier-Animation2024-April

Nächste Veranstaltungen

Sonntag, 28.04.2024

Kirchgemeindeversammlung

Montag, 29.04.2024

Gemeinsames Singen

Aktuelles

×
× Event Bild

×
×

Durchsuchen Sie unsere 7189 Artikel

Wetterprognose Gemeinde Teufen

HEUTE

28.04.24 07:0028.04.24 08:0028.04.24 09:0028.04.24 10:0028.04.24 11:00
13.4°C13.7°C14.4°C15.1°C15.9°C
WettericonWettericonWettericonWettericonWettericon

MORGEN

29.04.24 05:0029.04.24 09:0029.04.24 12:0029.04.24 15:0029.04.24 20:00
7.4°C12.1°C15.7°C17.6°C13.3°C
WettericonWettericonWettericonWettericonWettericon