Fürsorge am Lebensende

27.03.2024 | TPoscht online
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Der Vorstand des Forum Palliative Care Rotbachtal. Fotos: Sabine Itting / Anzeige-Blatt Gais-Bühler

Palliative Care setzt dort ein, wo unheilbar erkrankte Menschen ganzheitliche Unterstützung benötigen. Wer als Betroffener oder Angehöriger Begleitung und Unterstützung sucht, wünscht engagierte Menschen und Institutionen, die zusammenarbeiten. Deshalb möchte das Forum Palliative Care Rotbachtal zusammen mit dem Hospiz- und Entlastungsdient AR künftig seine Strukturen vereinfachen, wie an der Hauptversammlung bekannt gegeben wurde.

Sabine Itting

Die Hauptversammlung der Palliative Care Rotbachtal fand am Donnerstagabend, 21. März, im Hotel Krone in Gais statt. Hackbrettspieler Elias Menzi eröffnete den Abend mit einer besinnlichen, selbst komponierten Ballade. Nachdem das Protokoll der letzten Hauptversammlung ohne Fragen und Anmerkungen einstimmig angenommen wurde, folgte der Jahresbericht, vorgetragen von Präsidentin Silvia Hablützel.

Wo Freude ist

Silvia Hablützel begann mit den Worten von Adalbert Balling: «Freude ist, wo man die Vergangenheit annimmt und gern in die Zukunft blickt.» Und lud ein, gemeinsam zurück- und nach vorauszuschauen. Das Vereinsjahr 2023 war fulminant mit den Themenabend «Phänomen Nahtoderlebnis» gestartet. Auch die weiteren Veranstaltungen im Laufe des Jahres wurden von Fachpersonen, betroffenen Erkrankten sowie deren Freunden und Angehörigen gut besucht.

Zusammenarbeit mit Dr. med. Roland Kunz

Während der letztjährigen Hauptversammlung gab es einige Abschiede. Neu konnte für die Zusammenarbeit mit der Palliative Care Hinterland Dr. med. Roland Kunz gewonnen werden, der sich bereit erklärte, Pflegepersonal und Ärzte weiterzubilden. Er hielt zusammen mit den Pflegefachfrauen Roswitha Fässler und Conny Müller zwei Vorträge: Am 4. Mai wurde die Palliativversorgung im Kanton vorgestellt und Dr. Kunz stellte Möglichkeiten der Schmerztherapie im Alter vor. Am 29. November gab es ein Fachreferat zum Thema Atemnot. Beide Fachreferate können auf YouTube abgerufen werden.

Betroffene einbeziehen

Es gab weitere Veranstaltungen, wie beispielsweise das interaktive Theater Knotenpunkt, welches ungeschminkt und einfühlsam mit ihrem Stück «alles Liebe» zum Diskutieren anregte und die Zuschauer ermutigte, auf die Bühne zu kommen und sich selbst einzubringen. Diese Idee kam sehr gut an und das Angebot wurde rege genutzt. Am 30. November feierten die Wegbereiter und Wegbereiterinnen zusammen mit Fachleuten in St. Gallen das 20-jährige Bestehen von Palliative Ostschweiz.

Einstimmig angenommen

Alle Anwesenden stimmten dem Jahresbericht einstimmig zu. Ebenfalls einstimmig wurde die Erfolgsrechnung angenommen. Diese wurde mit einem kleinen Verlust abgeschlossen, da etwas weniger Mitgliederbeiträge als budgetiert eingenommen werden konnten.

Keine Veränderungen im Vorstand

Auch als die Wahlen vom Vorstand anstanden, gab es keine Gegenstimmen. Alle Vorstandsmitglieder haben sich bereiterklärt, weiterzumachen und weiterhin mitzugestalten. Sie sind den Mitgliedern bekannt und so war es nicht nötig, über jede einzelne Person abzustimmen: Geschlossen wünschten sich die Anwesenden, dass der Vorstand weiterhin tätig ist. Auch beide Revisoren wurden einstimmig und dankend wiedergewählt. Viel Applaus gab es für die Vorstandsvorsitzende Silvia Hablützel für ihren grossen Einsatz.

Ausblick auf 2024/ 25

Durch Gespräche mit Vertretern und Vertreterinnen von Spitex, Hausärzteschaft, Pflegeinstitutionen und den Hospitzdiensten St. Gallen und Appenzell zeigte sich, dass die Zusammenarbeit im Bereich Palliative Care sehr gut funktioniert. 2023 wurden weniger Hospizdienste gefragt. Der Grund ist vor allem darin zu sehen, dass die Betreuung am Lebensende durch Zusammenarbeit mit Angehörigen oft gut bewältigt werden kann. Treten komplexe Pflegesituationen auf, ist eine Verlegung in stationäre Einrichtungen häufig unumgehbar. Was dagegen immer mehr gefragt ist, sind Betreuungsangebote für chronisch kranke Patienten und die Entlastung der Angehörigen. Hierbei geht es nicht ausschliesslich um Krebserkrankungen, vor allem an Demenz erkrankte Menschen und deren Angehörige müssen entlastet werden. Diese Nachfrage konnten die Hospizdienste von St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden nicht abdecken.

Lösung gefunden

Nach vielen Gesprächen zeigte sich die Möglichkeit, neu mit dem Hospiz- und Entlastungsdienst Appenzell Ausserrhoden zusammenzuarbeiten. Bereits jetzt bietet dieser Betreuungseinsätze in den Gemeinden des Appenzeller Hinterlandes sowie in Trogen und Speicher. Neu könnten auch die Gemeinden Gais, Bühler und Teufen abgedeckt werden. Diese Lösung kann die aktuellen komplizierten Strukturen mit zwei Hospizdiensten für die drei genannten Gemeinden vereinfachen. Sigrun Holz, Präsidentin des Hospiz- und Entlastungsdienstes Appenzell Ausserrhoden, war am Donnerstagabend in Gais anwesend und erläuterte ihren Verein, in welchem 30 Freiwillige im Einsatz stehen. Sie nannte die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Forum Palliative Care Rotbachtal. Eine Einheit zustande zu bringen, stiess auf viel Zustimmung, so wurde dieses Vorgehen ohne Gegenstimmen begrüsst.

Organisatorisches

Unter den Anwesenden war auch eine interessierte Person, die bis dahin noch kein Vereinsmitglied war und spontan dem Forum Palliative Care Rotbachtal beitrat. Neue Mitglieder und Unterstützung sind jederzeit willkommen, denn: Palliative Care betrifft irgendwann fast jeden in der ein oder anderen Form. Gefragt, warum so wenige Männer anwesend sind und kein einziger im Vorstand, konnte keine plausible Antwort gefunden werden. Vielleicht befassen sich Männer grundsätzlich weniger mit den Themen Krankheit und Sterben? Der Vorstand belässt den Mitgliederbeitrag weiterhin bei 30 Franken, auch hier gab es bei der Abstimmung keine Gegenstimmen.

Mit einem Apéro und musikalischer Unterhaltung durch Elias Menzi am Hackbrett klang der Abend aus.

Elias Menzi am Hackbrett.

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