Im Pfauen kehrt wieder Leben ein

07.09.2017 | Erich Gmünder
pfauen umbau (111)

Bildbericht: Erich Gmünder

Lange blieb es still um die alte Liegenschaft mit Mühle, Restaurant und Bäckerei. Einzig der Schild mit dem farbigen Pfau erinnerte noch an die guten alten Zeiten. In den letzten Monaten wurde die heruntergekommene Liegenschaft von Grund auf saniert und umgebaut. Nun stehen die ersten Wohnungen kurz vor dem Bezug.

Liebhaber mit Knowhow

Die Familie Cajacob erhielt den Tipp von Kollegen, und als sie das Objekt erstmals sah, da wusste sie gleich: «Das müssen wir haben.» Jahrelang hatte die einst berühmte Gastwirtschaft im Dornröschenschlaf gedöst. Bemühungen, das ehemalige Ausflugsrestaurant mit dem Saal als Kulturort wieder zu beleben, scheiterten am fehlenden Geld, und so wurde es langsam dem Zerfall preisgegeben.

Modernes Innenleben in Bad und Küche.

Cajacobs sind Immobilienentwickler und haben sich mit ihrem Familienunternehmen Casa Jacob auf die Erhaltung und Umnutzung alter Bausubstanz in der Region spezialisiert. Der Pfauen ist im Rückblick eine der grösseren Herausforderungen. Ihn denkmalschutzgerecht einer neuen Wohnnutzung zuzuführen, haben sie sich viel Zeit und Geld kosten lassen, haben mahnende Stimmen ignoriert und führen nun mit ansteckender Begeisterung durch das ehemalige Wahrzeichen an der alten Speicherstrasse.

Rechts: Die Terrasse über dem Anbau wurde mit wetterfester Douglasie gedeckt.

Von der alten Bausubstanz ist im Wohngebäude nicht mehr viel übrig geblieben. Die Bohlen und Wände bogen sich unter der Last und dem Alter, die Mauern waren halb zerfallen, und so musste das Haus gänzlich ausgekernt und von Grund auf neu gebaut werden. Entstanden sind hier in den letzten Monaten drei geräumige, gut belichtete Wohnungen sowie mehrere Büroräume.

Im Anbau entsteht ein separater, zweistöckiger Hausteil. Für den offenen Dachstock über der obersten Wohnung wurden nach Möglichkeit bestehende Balken verwendet; die Konstruktion musste aber verstärkt werden.

Währschaftes Handwerk und viele liebevolle Details zeichnen die Renovation aus.

Denkmalschutz

Verwendet wurden viel Holz und biologische Materialien. Die Parkettböden sind aus währschafter Eiche. Vieles erinnert an früher Wichtig war dem Unternehmen, dass das Gepräge des stolzen Gebäudes wieder weitgehend zur Geltung kommt. Das bedingte eine intensive Zusammenarbeit mit dem kantonalen Denkmalschutz, für den die Unternehmerfamilie – wie auch für die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kanton – nur Lob übrig hat.

Der „Schweizer Bogen“ – eine handwerkliche Herausforderung.

Viele Details, wie der Sockel aus Sandstein, die mit einem Lederriemen aufziehbaren Zugläden, die handgefertigten «Schweizer Bogen» (kunstvoll geschwungene Dachabläufe), aber auch die doppelte Bedachung mit Biberschwanzziegeln und die Täferung zeugen davon. Der Platz ums Haus soll gepflästert und mit Platanen beschattet werden.

Die Wohnungen sind mit grosszügigen Küchen und Bädern und modernsten technischen Einrichtungen wie Bodenheizung (via Luft-Wärmepumpe im Keller) sowie LED-Beleuchtung ausgestattet. Für die Arbeiten wurden nach Möglichkeit Unternehmen aus der Region berücksichtigt.

Die Verbindung zwischen Haus und Scheune über der Strasse ist eine der Besonderheiten des Pfauen.

Der Stall mit der Heudiele wird für die Schafe genutzt, welche auf dem zugekauften oder teilweise zugepachteten Boden um die Liegenschaft friedlich weiden.

Offen ist noch, was mit dem Saal und der ehemaligen «Paracelsus-Bar» geschieht. «Wir machen nun erst einmal eine Verschnaufpause und wollen abwarten, wie sich das Ganze entwickelt.»

Die Mietpreise sind für Teufner Verhältnisse sehr moderat. Zwei der vier Wohnungen sind bereits vermietet, zum grösseren Teil an junge Paare, die möglicherweise bald für eine Belebung der historischen Liegenschaft sorgen werden.

Jetzt ist der prächtige Pfau noch eines der letzten fehlenden Details. Der Heimatschutz hatte ihn auf Initiative von Rosmarie Nüesch restauriert. Nach einer Restauration wird er in den nächsten Wochen wieder am alten Ort angebracht und setzt dem Bijou das i-Tüpfli auf.

www.dieimmobilienentwickler.ch

So präsentierte sich der Pfauen vorher. Archivfoto: EG 2015

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