«Im Rückblick überwiegt für mich das Positive»

01.06.2016 | Erich Gmünder
walter grob (12)
walter grob (12) Erich Gmünder (Text und Foto) Ende Mai hat Walter Grob seine Dossiers abgeschlossen und den Schlüssel zum Gemeindehaus abgegeben. Er blickt auf 38 Jahre im Dienste der Gemeinde zurück. 1977 war es, als Walter Grob als 23-Jähriger das Inserat sah, das seine künftige Laufbahn prägen sollte: «Gesucht wurde ein Gemeinderatsschreiber-Stellvertreter mit Nebenbeamtungen. » Walter Grob zögerte, dachte, er sei den Teufnern wohl zu jung. Aufgewachsen in Herisau, wo er die Lehre in der Verwaltung absolviert hatte, war er ins Welschland gezogen, wo er für eine Pensionskasse arbeitete und berufsbegleitend drei Jahre die Gemeindeschreiberschule in Bern absolvierte. Schliesslich entschied er sich doch für eine Bewerbung – ermuntert auch durch seinen Vater, der das Inserat ausgeschnitten hatte und ihm nach Lausanne schickte – und siehe da, er wurde gewählt. «Die Tätigkeit in der Verwaltung hat mich fasziniert, und in Teufen wurde ich mit meiner jungen Familie gut aufgenommen.» Nach 14 Jahren in verschiedenen Beamtungen – Walter Grob leitete unter anderem ab 1984 das Grundbuchamt – wurde er 1992 als Nachfolger von Willy Tobler zum neuen Gemeindeschreiber gewählt. 18 Jahre lang Gemeindeschreiber «Als Gemeindeschreiber hat man eine zudienende Funktion», umschreibt er seine Rolle. Vier Gemeindepräsidenten – damals hiessen sie noch Gemeindehauptmann – diente er als Stabschef. «Im Rückblick stelle ich eine Wellenbewegung fest, Phasen starker Entwicklung und der Konsolidierung wechselten sich ab.» Verknüpft sind sie mit den Namen der Gemeindehauptleute: Jakob Niederer (1969), Rainer Isler (1986), Tony Wild (1996) und Gerhard Frey (2000). Am längsten – 10 Jahre – arbeitete er Gerhard Frey in die Hand, der wie Rainer Isler ein ausgeprägter Macher gewesen sei.

«Als Gemeindeschreiber hat man eine zudienende Funktion»

Unter Gerhard Frey hatte die Gemeinde das eigene Gemeindespital aufgegeben und am selben Standort das Haus Unteres Gremm eröffnet. Das Schulhaus Landhaus wurde realisiert sowie die Umnutzung des Zeughauses in Angriff genommen. 6 Jahre Gemeindepräsident Seine eigene Amtszeit, die am 1. Juni 2010 begann, sieht er als Phase der Konsolidierung. Für ihn sei das ein riesiger Rollenwechsel gewesen, er, der eigentlich lieber im 2. Glied stehe, wie er unumwunden einräumt. Auf den Tisch klopfen, das entspreche nicht seinem Naturell. Am liebsten erinnert er sich an die herzlichen Kontakte mit der Bevölkerung, sei es bei spontanen Begegnungen auf der Strasse, an Vereinsanlässen oder bei repräsentativen Verpflichtungen. Hier sah er seine Rolle auch als Bindeglied zwischen Bevölkerung und Behörde und eine Art Ombudsmann für die einfachen Leute. «Im Rückblick überwiegt das Positive», sagt er denn auch ohne Verbitterung. Nun beginnt für Walter Grob ein neuer Lebensabschnitt. Er behält das Kantonsratsamt, ist aber auch offen für neue Aufgaben. Und freut sich, dass er mehr Zeit für die Familie und sein Grosskind Ladina hat, das die Wohnung mit Panoramablick auf den Alpstein belebt. [grauer-kasten title=“Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner“ text=“Wie bekannt, hat der Gemeinderat mir an einer Sondersitzung anfangs April das Vertrauen entzogen und mir nahegelegt, den Rücktritt aus dem Gemeinderat per Ende Mai 2016 zu erklären. Nach über 38 Jahren im Dienste der Gemeinde ist es mir ein Bedürfnis, all jenen zu danken, die mich in dieser langen Zeit begleitet und kritischkonstruktiv unterstützt haben. Die letzten 6 Jahre waren intensiv, lehrreich und es bleiben – nebst anderem – viele schöne Momente. Ich wünsche dem Gemeinderat für die zahlreich anstehenden zukunftsorientierten Entscheide viel Glück. Walter Grob“ ]  

Dank an Walter Grob

Dem Gemeinderat ist es ein Anliegen, unserem langjährigen Gemeindepräsidenten und Gemeindeschreiber ein herzliches Dankeschön auszusprechen. 1977 trat Walter Grob in den Dienst der Gemeinde Teufen; ab 1984 leitete er das Grundbuchamt; 1992 wurde er als Gemeindeschreiber gewählt. Dieses Amt übte er während 18 Jahren aus – eine anspruchsvolle Kaderposition mit einem breitgefächerten Aufgabenbereich. Walter Grob war mit seinem grossen Verwaltungswissen, seinen rechtlichen Kenntnissen und seiner Vertrautheit mit Land und Leuten der richtige Mann am richtigen Ort. Dass die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeindeverwaltung stets kompetente Ansprechpartner für alle Belange finden, ist auch das Verdienst von Walter Grob. Als Gemeindepräsident pflegte er einen kooperativen Führungsstil, sah sich im Gemeinderat als «Primus inter pares» – mit allen Vor- und Nachteilen, die mit dieser Haltung verbunden sind. Unter seiner Ägide nahm die Attraktivität des Gemeinderatsamts spürbar zu – anders als in früheren Jahren standen bei Wahlen wieder mehr Kandidatinnen und Kandidaten zur Auswahl, als Ämter zu vergeben waren.

«Walter Grob ist ein stiller Schaffer, einer, der seine eigene Person nicht ins Zentrum stellt»

Walter Grob ist ein Mensch, der keinen Machtanspruch hegt. Das machte ihn in der Politik – selbst in der Kommunalpolitik – zu einer eher seltenen Erscheinung. Stets suchte er den Ausgleich, den allseits befriedigenden Kompromiss. Die Polarisierung versuchte er zu vermeiden. Ein Prädikat scheint besonders zu Walter Grob zu passen: Er ist ein stiller Schaffer, einer, der seine eigene Person nicht ins Zentrum stellt. Für Bürgerinnen und Bürger hatte er stets ein offenes Ohr, und klaglos nahm er die vielen Repräsentationspflichten ausserhalb der normalen Arbeitszeiten auf sich. Wir bedauern, dass der Abschied von Walter Grob durch die jüngsten Ereignisse überschattet wurde, stand er doch den Grossteil seines Berufslebens im Dienste unserer Gemeinde – ein eindrücklicher Beweis der Verbundenheit mit Teufen. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Für die Zukunft wünschen wir Walter Grob im Namen der ganzen Verwaltung und der Teufner Bevölkerung von ganzem Herzen alles Gute. Gemeinderat Teufen

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