Mehr als ein Haus

07.11.2021 | Timo Züst
Tüüfner_Bär_2021 (13)
Noch einmal Posieren: Stefan Staub Diakon der Katholischen Pfarrei Teufen-Bühler Stein und die Pfarrerinnen Andrea Anker und Verena Hubmann (ganz rechts) von der Evangelisch- Reformierten Kirchgemeinde.

Der 10. «Tüüfner Bär» geht an zwei Institutionen und drei Personen: Die beiden Pfarrerinnen Verena Hubmann und Andrea Anker von der Evangelisch- Reformierten Kirchgemeinde und Diakon Stefan Staub von der Katholischen Pfarrei Teufen-Bühler-Stein. Bei der Übergabe im Zeughaus wurden sie und die Teams der Kirchgemeinden gefeiert.

Hinweis: Ein Gespräch mit den drei Preisträgerinnen finden Sie hier.

Der Zeughaus-Saal kommt an diesem Abend fast an seine Kapazitätsgrenze: Knapp 170 Gäste sitzen an den Tischen. Ausgewählt haben sie Andrea Anker, Verena Hubmann und Stefan Staub. Die beiden Pfarrerinnen der Evangelisch- Reformierten Kirchgemeinde und der Diakon der Katholischen Pfarrei Teufen-Bühler Stein nehmen heute Abend den zehnten «Tüüfner Bär» entgegen und durften Gäste und Musik bestimmen. Zum Fest lädt allerdings die Gemeinde. «Diese Auszeichnung wird an Personen verliehen, die mit ihrem ausserordentlichen Einsatz zur positiven Entwicklung unseres Dorflebens beitragen. Es ist allerdings nicht ganz einfach, die Fülle der kirchlichen Dienste an unserer Gemeinschaft zusammenzufassen.» Die Laudatio hält Gemeindepräsident Reto Altherr. Er beginnt mit dem Hauptargument für die Wahl der Kirchgemeinden: deren ökumenisches Engagement. «Natürlich könnte man die Frage stellen, ob das heute überhaupt noch etwas Besonderes ist. Aber was unsere Gemeinden auszeichnet, ist die Selbstverständlichkeit, mit der die Ökumene gepflegt wird.» Aber nicht nur diese Zusammenarbeit lobt der Gemeindepräsident. Er kommt auch auf ein Thema zu sprechen, das an diesem Abend von allen Personen auf dem Rednerpult aufgegriffen wird: Corona.

In- und ausserhalb der Kirche

Das Handy ist unser ständiger Begleiter. «Fast 24 Stunden sind wir darüber erreichbar. Unsere Erlebnisse teilen wir via Social Media mit der ganzen Welt. Und trotzdem nimmt die Einsamkeit erschreckend zu.» Die Corona-Pandemie habe überdeutlich aufgezeigt, dass der persönliche Kontakt unersetzlich ist. Und obwohl auch die Kirchen sich quasi über Nacht neu erfinden mussten – ein Beispiel sind die Videoaufzeichnungen und Streams der Gottesdienste – haben die beiden Pfarrerinnen und der Diakon diesen Kontakt mit den Mitgliedern der Kirchgemeinden auch in dieser schwierigen Zeit gesucht. «Klar: Die Türen der Kirche stehen immer offen. Aber wir alle wissen, dass wir manchmal jemanden brauchen, der auf uns zu kommt. Wie wertvoll kann die Frage ‘Wie geht es dir?’ in solchen Situationen sein?» Für Reto Altherr zeigen die drei Geehrten beispielhaft, dass sich Seelsorge nicht nur in der Kirche, sondern auch draussen abspielt. «Sie tragen unserem Dorf Sorge, bieten Halt und Trost. Das ist – besonders während so belastenden Zeiten – unglaublich wertvoll.»

Die Pfarrerinnen und der Diakon nehmen die «Tüüfner Bären» stellvertretend für die Kirchgemeinden entgegen. Auch sie lobt der Gemeindepräsident: «Die Geehrten stehen an der Front. Aber ihr vielseitiges Engagement, auch als Seelsorgende bei Militär und Polizei, wäre ohne die Unterstützung des Vorstands und der engagierten Teams nicht möglich. Deshalb auch ihnen herzlichen Dank.»

Die vielen «G»s

Bevor die Gäste das Abendessen aus der Küche der «Linde» an den von den «Landfrauen Teufen» betriebenen Buffet entgegennehmen, kommen die Geehrten zu Wort. «Wir hatten mit allem gerechnet: Ein neues Tunnelprojekt direkt unter der Kirche oder eine Umgestaltung des Friedhofs – aber nicht mit dem Tüüfner Bär», Andrea Anker erinnert sich an die Gesprächseinladung von Gemeinderätin und Kulturkommissionspräsidentin Kathrin Dörig. «Die Überraschung ist euch also definitiv gelungen. Und wir sind heute noch geehrt und sehr dankbar. Diese Auszeichnung ist auch eine Motivation dazu, die ökumenische Zusammenarbeit weiter zu pflegen.»

Auch Ihre Kollegin Verena Hubmann spricht vom Engagement ausserhalb des Kirchengebäudes: «Kirche ist so vielfältig wie die Menschen, die heute hier zusammengekommen sind. Und in einer Situation wie Corona nehmen wir als Institution eine entscheidende Rolle ein. Gott mag es bunt und die Kirche bietet den Menschen seit jeher unendlich viele ‘G’s: gehalten, geborgen, geschützt, gesegnet …»

Diakon Stefan Staub erinnert sich an die vergangenen zwei Corona-Jahre. Und sagt pragmatisch: «Eigentlich haben wir versucht zu tun, was wir immer tun: Der Seele der Menschen Sorge tragen. Aber ich denke, diese Zeit hat uns alle verändert. Wir haben Positives wie die tiefgreifende Solidarität erfahren. Aber auch Negatives wie die Ideologisierung und das Abschotten einiger Menschen. Uns als Kirche kommt in dieser Situation eine wichtige Aufgabe zu: Wir müssen versuchen, die Menschen wieder zusammen zu führen.»  tiz

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