"Mehr Sicherheit und weniger Staus an der Bahnhofkreuzung mit Kreisel"

12.04.2017 | Erich Gmünder
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Geplanter Kreisel auf der Bahnhofkreuzung Teufen mit eingleisiger Bahnführung, vorgesehen ab Dezember 2018. Grafik: TBA AR
Der Kreisel bietet die beste Lösung Direkt neben dem Bahnhof Teufen treffen drei Hauptverkehrsstrassen aufeinander. Die Bahn fährt mitten durch diese Kreuzung. Zusätzlich erfolgt die Erschliessung der Post praktisch direkt aus dem Knoten heraus. Diese Anordnung sorgt schon heute in den Spitzenstunden für stockenden Verkehr und viele kritische Verkehrssituationen. Auch Unfälle gibt es immer wieder, die meisten enden glücklicherweise mit Blechschäden. Unabhängig von der kommenden Verdichtung des Bahnfahrplanes soll die Kreuzung für die Zugsdurchfahrten mit einer Lichtsignalanlage gesichert werden. Gleichzeitig soll die Kreuzung so umgebaut werden, dass sie den wachsenden Bahn- und Individualverkehr auch in 25 Jahren noch bewältigen kann. Für die Fussgänger wird ein südseitiges Trottoir erstellt und Radfahrende sollen nicht mehr mitten in der Kreuzung warten müssen. Der Kreisel bietet dazu insgesamt die beste Lösung.
Spitzenstau anlässlich der Sperrung der Umfahrungsstrasse. Archivfotos: EG
Ausgangssituation Rund 8‘500 Fahrzeuge passieren täglich die Bahnhofkreuzung in Teufen, davon allein 1‘000 in der Abendspitzenstunde zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr. Hinzu kommen heute 65 Züge und rund 10 Busse. Ab 2019 werden rund 105 Zugsdurchfahrten zu verzeichnen sein. Der motorisierte Individualverkehr nimmt bis ins Jahr 2035 gemäss Prognosen um 25 %  zu auf dannzumal über 10‘000 Fahrzeuge am Tag. Weniger Staus mit dem Kreisel Die Einspuranlage und die nur mit Andreaskreuzen gesicherte Querung der Bahn darf so nicht mehr betrieben werden. Die Zugsdurchfahrten – unabhängig derer Anzahl – werden in Zukunft aus Sicherheitsgründen mit einer Lichtsignalsteuerung erfolgen müssen, alles andere ist nicht mehr tolerierbar. Damit führt die Verkehrssituation auf der Kreuzung für alle übrigen Verkehrsteilnehmenden zu längeren Wartezeiten und dem Risiko, dass sich Staulängen in der Abendspitze nicht mehr abbauen. Den Verantwortlichen von Kanton, Bahn und Gemeinde ist klar, dass die Kreuzung so umgebaut werden muss, dass die verkehrlichen Qualitätseinbussen minimiert werden. Sobald der Zug die Kreuzung passiert hat, muss sie für den Langsamverkehr und den Automobilverkehr wieder in flüssiger Art passierbar sein. In der Abendspitzenstunde kommt der nächste Zug bald, da dürfen vom Dorf oder von der Linde her nicht Linksabbieger die nachfolgenden Fahrzeuge blockieren – anders als heute. Perronverschiebung Richtung Linde Der Bahnhof wird  zur Einhaltung des Behindertengleichstellungsgesetzes, zum sicheren Zugang zu den Zügen und zur Umsetzung des neuen Fahrplanes umgebaut. Dabei rücken die Perronanlagen leicht nach Süden. Diese Perronverschiebung resultiert nicht aus dem Umbau der Kreuzung, sondern hat einzig gleisgeometrische  Ursachen. Die Fusswege vom Dorf werden dadurch ein paar Meter länger, jene aus Richtung Linde kürzer. Neuer Fussgängerübergang In Absprache mit der Gemeinde soll daher die Trottoirlücke zwischen UBS und Weinkabinett geschlossen werden. So entsteht eine neue direkte Fusswegverbindung vom Dorfplatz zu den Perrons. Wer heute vom Dorfplatz zu Fuss zum Bahnhof aufbricht, quert zweimal eine Kantonsstrasse. Mit dem neuen Trottoir ist nur noch eine Querung nötig. Damit wird auch die Sicherheit für die Fussgänger spürbar erhöht. Option Doppelspur und Überbauung Thürerpark Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Kreuzung mit möglichst geringem Aufwand von der AB-Einspur auf die Doppelspur umgebaut werden können. Und vielleicht soll zukünftig auch ein Teil des Verkehrs von und zur Überbauung Gremm via Postliegenschaft direkt auf die Kreuzung fliessen, statt die enge Gremmstrasse zu belasten oder via Krankenhausstrasse längere Wege fahren zu müssen. Kreisel ist die beste Lösung Das alles sind sehr viele und komplexe Anforderungen an eine Kreuzung. Die Verantwortlichen haben alle möglichen Varianten geprüft. Sie haben sich letztlich aus guten Gründen für die Kreisellösung entschieden. Denn nur ein Kreisel kann das kommende Verkehrsaufkommen aufnehmen, die Post besser erschliessen, die Fussgängerquerungen Speicherstrasse und Ebni mit Mittelinseln sicherer machen und die Radfahrenden nicht mehr mitten in der Kreuzung warten lassen. Der Kreisel braucht mehr Platz als die heutige Kreuzung. Dieser Platz wird von der Gleisanlage im Bahnhof, sprich vom Grundstück der AB, ‘geholt’. Das neue Trottoir auf der Südseite zwischen UBS und Weinkabinett benötigt Land von privaten Liegenschaften. Die entsprechenden Gespräche sind im Gang. Der beauftragte Gestalter hat Ideen entwickelt, wie der Kreisel trotz der Einschränkungen aufgewertet werden kann. Ein Aufenthaltsort für die Bevölkerung ist die Kreuzung heute nicht und wird sie auch in Zukunft nicht sein. Für die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Dorf ist die Umgestaltung des Dorfzentrums vorgesehen. Realisierung ab Sommer 2018 Der Kreisel soll während des Bahnunterbruches im Sommerhalbjahr 2018 realisiert werden. Gelingt das nicht, wird das Vorhaben teurer und komplizierter, weil ein Bau unter Bahnbetrieb gänzlich anders und viel aufwändiger organisiert werden muss. Auch im Falle eines „JA“ zum Kurztunnel hat der Kreisel seine Berechtigung, weil er unabhängig ist von der Tunnellösung und weil ein Tunnel von heute an gerechnet noch eine vieljährige Planungs-, Bewilligungs- und Bauphase vor sich hat. [grauer-kasten title=“Schliesszeiten Zugsdurchfahrten“ text=“ Das Passieren der Bahnhofkreuzung durch die Bahn führt zu einer Schliesszeit für den Individualverkehr von 38 Sekunden pro Zug. Bei einer Zugskreuzung beträgt die Schliesszeit für zwei Züge 52 Sekunden. Im Bahnhof Teufen finden ab Dezember 2018 halbstündliche oder viertelstündliche Zugskreuzungen statt. Damit wird die Bahnhofkreuzung für die Bahn im Halbstundentakt zweimal, im Viertelstundentakt viermal 52 Sekunden freigeschaltet und der Langsam- sowie der Individualverkehr gleichzeitig gestoppt.“ ]

„Worst Case“ für Teufen

Die Bahnhofkreuzung muss in jedem Fall mit einer Lichtsignalanlage gesichert werden. Der heutige Zustand ist nicht mehr tolerierbar. Gelingt es nicht, die Kreuzung während des Bahnunterbruches im Sommer 2018 umzubauen, muss die bestehende Kreuzung mit einer Ampelanlage versehen werden. Wegen der Einfahrt und der Fussgängerquerung Speicherstrasse bei der Post und wegen des fehlenden Platzes für Linksabbieger vom Dorf her in Richtung Speicher wie von der Linde her in Richtung Dorf würde dies in den Spitzenzeiten zu grösseren Rückstaulängen in alle Richtungen kommen. Weiter würde dann die neue Fussgängerverbindung auf der Südseite fehlen. Für Radfahrende wäre auch keine Verbesserung in Sicht. Zuwarten ist darum die schlechteste Variante für Teufen. Auch auf einen allfälligen Kurztunnel kann nicht gewartet werden. Dieser hat noch eine mehrjährige Planungs-, Bewilligungs- und Bauphase vor sich. Wer der Bevölkerung glauben machen will, es bestehe noch genügend Zeit für alternative Überlegungen zur Kreuzung, der muss auch bereit sein, die deutliche Verschlechterung für das Dorf für ungewisse Zeit zu akzeptieren und über die Mehrkosten bei einem späteren Umbau unter Bahnbetrieb zu verhandeln. Der Kreisel hingegen nützt vom ersten Tag an. Departement Bau und Volkswirtschaft Appenzell Ausserrhoden (Die Zwischentitel wurden von der Redaktion gesetzt. Red. TP)        

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