Mit Fingerspitzengefühl und Psychologie

01.07.2012 | Alexandra Grueter-Axthammer
mittagstisch (2)
Essensausgabe. Foto: Alexandra Grüter

Sechsundzwanzig Kinder essen gemeinsam Reis Casimir mit Salat. Der Mittagstisch im unteren Kindergarten in Niederteufen ist meistens gut besucht. Im Dorf bietet das Schulhaus Landhaus Mittagessen an. Das ist nichts Neues. Das Angebot habe sich in den letzten Jahren nicht gross verändert, sagt Janine Haltiner, die Schulleiterin von Niederteufen.

Neu sind die Betreuerinnen aber noch fachgerechter ausgebildet und können so besser auf die Kinder eingehen.

Rüstzeug in Psychologie

Fünf Frauen von Teufen und Niederteufen bildeten sich an der Pädagogischen Hochschule des Kantons St. Gallen in Rorschach weiter. Es sind Frauen, die nicht in einem pädagogischen Beruf arbeiten. Im Kurs «Schulergänzendes Betreuungspersonal» wird das nötige Rüstzeug im Umgang mit Kindern und Jugendlichen vermittelt. Bezahlt hat die Gemeinde den Lehrgang. Alle fünf Frauen haben den Kurs erfolgreich abgeschlossen.

In den letzten neun Monaten hätten sie viel gelernt, sagt Marion Mössner, eine der Absolventinnen. Sie hilft bereits seit rund einem Jahr, ein Mal pro Woche, beim Mittagstisch in Niederteufen. Ihre beiden Kinder essen an diesem Tag auch dort. Psychologie und Pädagogik fand sie sehr lehrreich. «Vieles verstehe ich nun besser, es nützt mir auch bei meinen eigenen Kindern», sagt sie. Besonders interessant seien auch die Besuche an anderen Mittagstischen gewesen.

 

Kinder werden ernst genommen

Den meisten Kindern schmeckt das Essen, das aus der Küche des Altersheims Unteres Gremm angeliefert wird. Wenig Salat, kein Fleisch, nur Sauce, viel Reis … die meisten Wünsche werden erfüllt. Jedes Kind darf etwas aufschreiben, das es nicht essen mag – Spinat, Brokkoli und Tomaten seien da die Favoriten. «Ausser Fleisch müssen die Kinder sonst von allem probieren», sagt Marianne Alder.

Die Kinder sind fertig mit dem Essen und räumen selbständig den Tisch ab. Zwei Kinder waschen gemeinsam mit Marianne Alder das Geschirr und ein Junge putzt die Tische. Die anderen spielen oder gehen nach draussen. Wenn es zu laut wird, lässt eine Betreuerin den Klangstab erklingen und die Kinder wissen, dass sie etwas ruhiger werden sollten.

Kompetenz erworben

Seit die Frauen den Kurs besuchten, sind sie viel selbstbewusster», sagt Marianne Alder. Sie ist Lehrerin in Niederteufen und organisiert den Mittagstisch und die ausserschulische Betreuung für ganz Teufen. «Gerade überlegen wir, welche Rituale hilfreich sein könnten», erzählt sie.

Es sei auch ein Vorteil, dass alle fünf Betreuerinnen den Lehrgang zusammen besucht hätten. Nun hätten sie den gleichen Wissenstand und «alle ziehen am gleichen Strick», meint Marianne Alder. Das Angebot sei in den letzten Jahren immer etwa gleich gut ausgelastet gewesen, erklärt Janine Haltiner.

Seit einiger Zeit betreut das Team auch am Nachmittag einzelne Kinder. Die Nachmittagsbetreuung ist zentral für alle Kinder im Schulhaus Niederteufen. Mit dem Schulbus gelangen auch die Schülerinnen und Schüler von Teufen dorthin.

Anfangs hätten sie das Angebot nicht aufrechterhalten, wenn an einem Tag nur ein oder zwei Kinder für den Nachmittag angemeldet waren. «Das bringt den Eltern aber nichts, das Angebot muss verlässlich sein», sagt Janine Haltiner.

Alexandra Grüter-Axthammer

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