Neue Turnhalle und andere Wünsche

28.03.2024 | Timo Züst
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Sie hätten auch gerne mehr Zeit in der Halle: Die GeTu-Gruppe des TV Teufen. Fotos: tiz

Teufen wächst. Das bedeutet auch: mehr Lernende, mehr Vereinsmitglieder und generell mehr Sporttreibende. Das Gemeindesportanlagenkonzept, kurz «GESAK», klärt die Frage, wie gut die Sport-Infrastruktur in Teufen heute ist – und was es in Zukunft braucht. Am Mittwoch informierte die Gemeinde über die wichtigsten Erkenntnisse. Klar ist: Es wird Investitionen brauchen.

Das «GESAK»

«Die Bewegung trägt entscheidend zum Wohlbefinden der Gesellschaft bei.» Gemeindepräsident Reto Altherr ist während der Begrüssung anzumerken, dass ihm das Thema des heutigen Abends am Herzen liegt. Denn es geht um etwas, das für die Teufner Sportvereine überlebenswichtig ist: Sportanlagen.

Während der vergangenen zwei Jahre hat die Gemeinde in Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen ein «GESAK» erstellt. Der zuständige Gemeinderat Samuel Fischer erklärt: «Für das Gemeindesportanlagenkonzept wurden die heutige Situation analysiert und die zukünftigen Bedürfnisse eruiert.» Teil dieses Prozesses waren Workshops mit den Schulen, Befragungen von Vereinen und Bevölkerung sowie Interviews mit den Nachbargemeinden. «Bei einem sind sich alle einig: Die Sport-Infrastruktur in Teufen ist gut bis sehr gut. Das gilt auch für den baulichen Zustand», sagt Matthias Wieser von der bhateam ingenieure AG aus Sirnach. Er hat die Gemeinde bei der Erstellung des GESAK begleitet und übernimmt die Präsentation im Lindensaal. «Trotz der guten Ausgangslage: Es gibt noch Luft nach oben.» Das betrifft hauptsächlich die Auslastung der Sporthallen, der Fussballfelder und die Verfügbarkeit von Allwetterplätzen. «Es wurden noch viele weitere Wünsche geäussert. Zum Beispiel ein Beachvolleyballfeld ausserhalb der Badi, Skatepark, Pumptrack oder Aufenthaltsräume für Kinder und Jugendliche. Das sind alles schöne Ideen. Aber es braucht eine Priorisierung.» Und diese sieht wie folgt aus: neue Sporthalle, neuer Allwetterplatz, mehr Kapazität für den Fussball, Club- und Materialhaus.

Die neue Turnhalle wäre dabei der «Befreiungsschlag». «Heute sind die vier verfügbaren Hallen von der Schule zu 86 und von den Vereinen zu 100 Prozent ausgelastet. Und: Beide brauchen voraussichtlich rund 30 zusätzliche Halleneinheiten bis 2033.» Konkret geplant ist eine «Doppelhalle B» beim Schulareal Niederteufen, die nach BASPO-Richtlinien 44 Meter lang, 23,5 Meter breit und 8 Meter hoch ist. Für eine Dreifachturnhallte reicht der Platz schlicht nicht. Ausserdem: «Die publikumsintensiven Anlässe sollen nach wie vor beim Landhaus stattfinden. Dort stimmt die Parkierungs- und Verkehrsinfrastruktur.» Matthias Wieser spricht deshalb von einer «Trainingshalle». Die Kosten dafür belaufen sich laut groben Schätzungen auf 10 bis 15 Mio. Franken. Dazu kommen rund 5 Mio. Franken für eine ebenfalls angedachte Tiefgarage. Das ist die grösste und gleichzeitig am höchsten priorisierte Massnahme des GESAK. Aber nicht die einzige. Auch auf der Liste stehen der Bau eines Allwetterplatzes beim Alleeweg (ebenfalls «Prio 1») für rund 400’000 Franken, die Erstellung eines Fussballspielfelds bei der neuen Sek (Prio 2) für 1,5 bis 2,5 Mio. Franken und der Bau eines Clublokals inkl. Lagerräume für die Gemeinde mit geschätzten Baukosten von 6 Mio. Franken.

Gemeinderat Samuel Fischer macht im Anschluss an diese «Wunschliste» aber klar: «Beim GESAK handelt es sich um ein Strategiepapier. Es gibt wohl die Richtung vor, für die Umsetzung werden aber die üblichen planerischen und politischen Vorgänge nötig. Und die Finanzierung muss natürlich sichergestellt sein.» Darum ging es denn auch im nächsten Teil des Abends.

Die Planung

Urs Kellenberger ist Leiter Bau und Planung bei der Gemeinde Teufen.

Was, wo auf dem Gemeindegebiet gebaut werden kann, regelt in erster Linie der Richtplan. Er definiert den Zonenbedarf – auch für öffentliche Bauten. «Und eines der Ziele des Planungsberichts lautet: Für Freizeitanlagen sind sachgerechte sowie gut erreichbare Standorte zur Verfügung zu stellen.» Das erklärt Urs Kellenberger, Leiter Bau und Planung. Und er erklärt auch gleich, was für die Umsetzung der genannten GESAK-Massnahmen nötig wäre: «In einigen Fällen braucht es eine Um- bzw. Einzonung.» Das betrifft beispielsweise die Parzelle 1754 bei der neuen Sek. Sie befindet sich heute in der Landwirtschaftszone und müsste für den Bau eines Spielfelds der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zugewiesen werden. In Niederteufen (neue Sporthalle) und beim Alleeweg (Allwetterplatz) sind die entsprechenden Parzellen bereits zonenkonform. Aber: «Auch hier braucht es den üblichen Planungsprozess inkl. öffentlicher Auflage mit den entsprechenden Möglichkeiten zur Ergreifung eines Rechtsmittels.» Und noch davor steht der politische Prozess. Im Falle einer Turnhalle gehört dazu auch eine Volksabstimmung über den nötigen Baukredit bzw. die Finanzierung.

Die Finanzen

Der „Spielverderber“ und Gemeinderat Urs Spielmann (Finanzen).

«Jetzt haben wir diese tollen Ideen gehört und jetzt kommt noch der Spielverderber von den Finanzen.» Urs Spielmanns Begrüssung klingt dramatischer, als es seine Erläuterungen dann wirklich sind. Der Gemeinderat (Ressort Finanzen) tritt nicht als Spielverderber auf – er weist wohl aber auf die finanziellen Folgen der anstehenden Investitionen hin. «Ich sage nicht, dass wir eine Investition nicht tätigen sollen. Aber es wird eine politische Diskussion darüber brauchen, was wir wirklich wollen.» Warum diese nötig wird, zeigen zwei PowerPoint-Folien. Darauf zu sehen sind Grafiken zum tatsächlichen Investitionsvolumen Teufens der vergangenen 13 und der zu erwartenden Investitionen während der nächsten 10 Jahre. «Wie Sie sehen, waren die Beträge 2022 und 2023 ausserordentlich hoch. Wenn wir die geplanten Projekte – das betrifft nicht nur das GESAK, sondern auch die Altersstrategie sowie den Hoch- und Tiefbau – berücksichtigen, zeigt sich: Die Investitionen bleiben weiterhin hoch.» Und das bedeutet: Teufen kann die nötigen Beträge nicht mehr aus der eigenen Tasche bezahlen. Dafür wird schlicht zu wenig Geld erwirtschaftet. «Wir müssen also Fremdkapital aufnehmen. Das machen wir heute schon. Die Frage ist also: Wie viel wollen wir aufnehmen? Und wofür?» Ausserdem wichtig: In diesen Prognosen wurde ein mögliches Tunnel-Projekt nicht berücksichtigt.  tiz

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