Rund 300 Gäste feierten die Buchpremiere

20.11.2014 | Erich Gmünder
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Für 250 Personen war gestuhlt worden, zahlreiche Stühle mussten in letzter Minute noch herbeigeschafft werden, so dass rund 300 Gäste bei der Präsentation der neuen Ortsgeschichte im Zeughaus dabei waren. Mit der Hackbrettformation Anderscht und Rezitationen durch die Schauspielerin Regine Weingart war es alles andere als eine trockene Angelegenheit.

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Die zehn Teufner Hefte: 890 Seiten, 7,5 Zentimeter dick, zwei Kilo schwer.

Gemeindepräsident Walter Grob zählte in seiner Begrüssung all die Vorläuferwerke auf, wo ebenfalls Teufner Geschichte geschrieben wurde, nämlich mit der ersten Gemeindegeschichte aus dem Jahr 1949 von Johannes Schefer und den ab 1963 folgenden neun Teufner Heften, die sich besonderen Persönlichkeiten oder Spezialgebieten wie den Mühlen widmeten. „Gesamthaft wäre das ein Wälzer von 890 Seiten, 7,5 Zentimeter dick und zwei Kilos schwer.“

Eine umfassende Teufner Geschichte sei schon lange auf der Wunschliste vieler Teufnerinnen und Teufner, aber auch des Gemeinderates gestanden, sagte Grob. Nicht einfach eine Zusammenfassung der Teufner Hefte, sondern ein kompaktes Gesamtwerk mit interessanten Rück- und Einblicken in das Innenleben der Gemeinde Teufen bis in die Gegenwart – nun liege es druckfrisch vor, ein passendes Geschenk für Weihnachten!

Identifikation mit der Gemeinde, mit Heimat

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Gemeinderat Martin Ruff als Präsident der initiierenden Kulturkommission erzählte an einem persönlichen Beispiel, wie  Erlebtes, Geschichten und Emotionen sich zur gemeinsamen Geschichte verdichten, einen Ort prägen, Identifikation mit der Heimat schaffen können. Genau das habe der Gemeinderat auch gewünscht mit der Ortsgeschichte, dass sie Identifikation schaffe. Die Beschäftigung mit dem Kulturpfad und mit dem Hörpfad wie auch die baulichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Gemeinde hätten immer wieder Frage der Identifikation mit der Gemeinde aufgeworfen. So habe der Gemeinderat im Leitbild 2011-2014 festgehalten, dass er bis 2014 die Identifikation mit einer Ortsgeschichte steigern wolle.

Das Buch selber sei unter dem Motto „Geschichte verstehen“ verfasst worden, um vorwärts zu schauen, und soll Alteingesessene wie Neuzuzüger oder Heimwehteufner ansprechen. Auch für die Schulen werde eine kindgerechte Version erarbeitet, die alles andere als ein verstaubtes Lehrbuch sein wolle.

Beim Buch soll es aber nicht bleiben: Um die Auseinandersetzung mit Teufen als Heimat weiter anzuregen und voran zu treiben, kündigte Martin Ruff für das nächste Jahr verschiedene Veranstaltungen wie Vorträge, Podiumsdiskussionen, Begehungen, Erzählungen oder generationenübergreifende Projekte an, welche von der Kulturkommission in Angriff genommen werden sollen, um – immer gemäss Leitbild – die Identifikation zu vertiefen.

Kein Nachschlagewerk, sondern ein Buch zum Lesen, 

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Walter Grob erhält von der Redaktorin Franziska Schläpfer offiziell das erste Buch überreicht.

Die in Zollikon lebende Appenzeller Kulturjournalistin Franziska Schläpfer hatte das Lektorat und die Redaktion des Buches übernommen und zusammen mit dem Teufner Buchgestalter Roland Stieger das Werk der elf Individualisten zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt. In den 65 Jahren, seit die erste Ortsgeschichte erschienen sei, habe sich der Blick auf die Geschichte gewandelt, sie sei kein Monument auf Hochglanzpapier, werde nicht gefeiert. Geschichte komme ins Gespräch, mal als Alltag, mal als glänzendes Ereignis und auch mit ihren Schattenseiten.

„Teufen ist ja nicht einfach, wie es ist – es ist entstanden, mit Würgen und Ächzen, mit bemerkenswertem Freiheitsdrang“, sagte Franziska Schläpfer. Das Buch erzähle von ortstypischen Besonderheiten, von erstaunlichem Unternehmergeist, von beherzten Frauen und Männern. Es sei nicht ein Nachschlagewerk, sondern ein Buch zum Lesen, ein Geflecht von Geschichten, Berichten, Anekdoten, Zitaten und Illustrationen.

Die Chronik am Anfang sei eine Mischung von Relevantem und Interessantem. Sie reiche von Hexenverbrennungen und Wirtschaftskrisen, über weitsichtige Unternehmungen wie die Wasserversorgung und den Schwimmbadbau oder dörfliche Widerspenstigkeiten (die zweimalige Ablehnung der Kehrichtsackgebühr – Gelächter im Publikum) und das Verschwinden der Wirtschaften bis zur jüngst stattgefundenen Abholzung des historischen Parks von Minister Roth.

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Franziska Schläpfer (Mitte) stellte die Autoren vor: v.l.n.r.: Gottlieb F. Höpli, Rezia Krauer, Stefan Würth, Peter Witschi, Irene Kost, Peter Müller, Rahel Lämmler, Oliver Ittensohn, Thomas Fuchs und Hanspeter Spörri. Fotos: Erich Gmünder

Zum Schluss bat Franziska Schläpfer alle Autorinnen und Autoren auf die Bühne und stellte sie und ihre Beiträge einzeln vor. Sie dankte aber auch „dem inspirierten Perfektionisten“ Roland Stieger und seinem Buchgestalterteam vom St. Galler Atelier TGG sowie den Mitgliedern der Kulturkommission für das Engagement und die Organisation der Premiere.

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Spannende Einblicke in das Buch gewährten die Rezitationen der St. Galler Schauspielerin Regine Weingart, die ausgewählten Leseproben Leben einhauchte.

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Jörg H. Schoch als Mitglied der Kulturkommission moderierte den abwechslungsreichen Abend mit Witz.

Während sich die einen anschliessend beim Apéro und beschwingter Unterhaltung durch das Trio Anderscht unterhielten, standen viele beim Verkaufstisch an, um als erste eines oder gar mehrere Bücher zum Schnäppchenpreis von Fr. 20.– zu kaufen.

Die Ortsgeschichte ist ab sofort für Fr. 30.– erhältlich: beim Frontoffice der Gemeinde, in der Bibliothek und im Zeughaus.

Bestellung via Internet: hier klicken

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Das Trio Anderscht voll in seinem Element.
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Ganz bescheiden im Hintergrund: Der Buchgestalter Roland Stieger (rechts) betätigte sich als Buchverkäufer.
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Gleich kiloweise: Die ersten Bücher gingen weg wie frische Weggli.
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Was man Schwarz auf Weiss besitzt… sagte sich wohl auch Kanti-Prorektor Johannes Schläpfer.

 

 

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