«Stark ins neue Jahr»

27.12.2020 | Alexandra Grueter-Axthammer
fabienne_keel
Alexandra Grüter-Axthammer Am 30. Dezember 2020 startet ein internationaler Online Event für Kinder. Für diese Aktion haben sich rund 200 Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerinnen sowie Kinder- und Jugendcoaches zusammengeschlossen. Eine davon ist Fabienne Keel aus Niederteufen. In ihrer Arbeit stärkt sie Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstwahrnehmung und bietet Mobbing-Präventionskurse an. Mobbing in der Schule wie auch Cybermobbing sind brandaktuell. Was der Online-Event und ihre Arbeit diesem Trend entgegensetzen, erzählt sie uns im Interview. Fabienne Keel, Sie sind Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin und nun in der Ausbildung zum Kinder- und Jugendcoach. Gemeinsam mit anderen Trainerinnen und Trainer bieten Sie einen Online-Event für Kinder an: «Stark ins neue Jahr 2021». Was erwartet die Teilnehmenden? Vor allem viel Spass, Abwechslung, Spannung und neue Erkenntnisse. Der Event dauert etwa dreissig Minuten und richtet sich an Kinder zwischen 5 bis 12 Jahren. Es ist kein Frontalunterricht, die Teilnehmenden können sich teilweise interaktiv beteiligen. Wir sprechen über den Gefühlskompass und am Ende gibt es eine gemeinsame Meditation. Worin besteht die Arbeit einer Selbstbehauptungs- und Resilienz-Trainerin üblicherweise? Es geht vor allem darum, die Kinder zu stärken und ihnen Strategien an die Hand zu geben, wie sie mit den vier Hauptproblemen im Schulalltag umgehen können. Wir ermutigen die Kinder dazu, Probleme selbst zu lösen. Dabei geht es mir im Wesentlichen darum, den Kindern aufzuzeigen: «Du kannst das, weil du dir selber vertraust.» Allerdings ist es auch wichtig, dass die Kinder sich Hilfe holen, wenn eine Situation für sie nicht lösbar ist. Wir sprechen über Gefühle und erarbeiten ihre Werte. Die Arbeit mit den Kindern im Alter zwischen 5 bis 12 Jahren ist deshalb so wertvoll, weil ich viel bewegen kann. Sie sind noch nicht so festgefahren in ihren Gedanken und ihrem Kopfkino über die Welt. Für mich ist es am Schönsten, wenn ich mit den Kindern, Eltern und Pädagogen arbeiten kann. Gemeinsam können wir die Kinder besser unterstützen. Warum ist die Arbeit gerade in dieser von Corona geprägten Zeit so wichtig? Generell glaube ich, dass unsere Arbeit zu jeder Zeit wichtig ist. Die Zeiten sind anspruchsvoll, auch für Familien. Es kommt vor, dass die Familie nicht immer der «sichere Hafen» ist, wo die Kinder ihre Batterien aufladen können, sich aufgehoben fühlen und Harmonie herrscht. Denn auch die Eltern sind sehr gefordert. Ausserdem sind die Kinder und Jugendlichen durch die Digitalisierung vierundzwanzig Stunden miteinander verbunden. So sind die Angriffe nach Schulschluss nicht einfach beendet. Konflikte und Mobbing im schulischen Umfeld sind Themen, wo wir hinschauen müssen. Jedes 4. Kind in der Schweiz leidet unter Mobbing oder üblen Konflikten. Studien zeigen: Wer in der Schule gemobbt  wurde, hat als junger Erwachsener ein dreifach erhöhtes Selbstmordrisiko. Prävention verringert bei Kindern und Jugendlichen nachweislich Depressionen und Selbstmorde können verhindert werden. Viele Veranstaltungen konnten nicht durchgeführt werden, nun bieten Sie diesen Online-Event an. Wer sich anmeldet, kann sicher sein, dass dieser Event stattfindet? Ja, die Kinder mussten dieses Jahr auf vieles verzichten. Trainings und Hobbys wurden abgesagt, soziale Kontakte fehlten und die Schulen stellten auf Onlineunterricht um. Es war für alle eine anspruchsvolle Zeit, auch wenn ich grundsätzlich glaube, dass die Entschleunigung vielen gutgetan hat. Die jüngeren Kinder werden wahrscheinlich nicht selbständig an diesem Zoom-Event teilnehmen können und die Eltern werden sicherlich auch dabei sein. Ist das sinnvoll? Das ist sogar erwünscht. Auch Eltern können etwas mitnehmen aus dem Event. Ausserdem ist es für die Kinder schön, wenn die Eltern auch im Raum sind. Die Kinder sollten zwar möglichst selbständig mitmachen können, aber häufig fühlen sich gerade die jüngeren Kinder aufgehoben, wenn die Eltern in der Nähe sind. Wie ist das Angebot zu diesem Onlineseminar entstanden? Gemeinsam mit anderen Trainern aus der Schweiz, Deutschland und Österreich entstand die Idee zu diesem kostenlosen Online-Event und gemeinsam haben wir das Programm ausgearbeitet. Unser Ziel: 200 Trainerinnen und Trainer möchten je 30 Teilnehmende fürs Jahr 2021 stärken, somit könnten wir 6’000 Kinder erreichen. Erreicht man mit dem Onlineseminar nicht vorwiegend die Kinder, welche bereits von den Eltern unterstützt werden und gut aufgehoben sind in den Familien? Ein wichtiger Ansatz in meiner Arbeit ist die Überzeugung: «Jeder Mensch handelt zu jeder Zeit, mit der Besten zur Verfügung stehenden Option.» Menschen geben immer ihr Bestes auch für ihre Kinder. Mein grösster Wunsch ist es, so viele Kinder wie nur möglich, zu erreichen, sie zu stärken und ihnen mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen fürs neue Jahr zu geben! «Stark ins neue Jahr 2021» kann bequem von zu Hause aus besucht werden.   Anmeldungen bis 28. Dezember 2020 unter: anmeldung.fabiennekeel.ch

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