Wie der Einzelne Grosses und Bleibendes bewirken kann

22.06.2018 | TPoscht online
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Zum 75-Jahr-Jubiläum der Stiftung Waldheim ist am 22. Juni 2018 eine Chronik erschienen. An der Vernissage waren Daniel Weber, Christian Petrollini, Marianne Koller-Bohl, Hanspeter Strebel und Werner Brunner Hauptakteure (v.l.). Fotos: Isabelle Kürsteiner

Am Freitag war in Trogen die Vernissage des neuen Buches zum Jubiläum der Stiftung Waldheim.

In „Heimat bieten 1943 – 2018 Stiftung Waldheim“ beschreibt Journalist und Publizist Hanspeter Strebel eindrücklich die Geschichte der heute fünf Häuser im Appenzellerland umfassenden Institution, welche ihr 75-Jahr-Jubiläum feiert. Hier finden rund 190 Menschen mit Beeinträchtigung Heimat und professionelle Betreuung sowie Pflege.

Hanspeter Strebel, lic. phil I und bestens bekannt als ehemaliger Chefredaktor der „Appenzeller Zeitung“ wagte sich an ein Projekt, über dessen Geschichte ihm wenig bekannt war, wie er an der Buchvernissage in der Kantonsbibliothek in Trogen gestand. Entstanden ist ein sehr eindrückliches Buch mit den vier Kapiteln „Der Weg zur Stiftung (1943-1973)“, „Wachstum und Entwicklung“, „Im neuen Jahrtausend“ sowie „Stellenwert in der Heimlandschaft“.

Dazu Hanspeter Strebel: „Das Nachzeichnen der Geschichte der Stiftung Waldheim über 75 Jahre zeigt für mich einmal mehr eindrücklich und beispielhaft, wie aus bescheidensten Anfängen dank uneigennütziger Initiative und zähem Durchhaltewillen von Einzelnen (in diesem Fall von Josef Kämpf und Schwester Margrith Frehner) Grosses und Bleibendes Realität werden und viele Jahrzehnte überdauern kann.“

Die beiden Macher der Chronik: Der Grafiker Daniel Weber (links) und der Autor Hanspeter Strebel.

Ein Buch auch für die Bewohner

Bei seinen Recherchen habe er immer wieder auf das Wissen von Christian Frehner zurückgreifen können. Dieser setzte sich während vielen Jahren bis zu seiner Pensionierung für die Stiftung ein. Gestaltet wurde das 254 Seiten grosse Buch von Daniel Weber. Der Grafiker arbeitet seit einem Zivildiensteinsatz im Sonne-Atelier der Stiftung Waldheim. Aus diesem Grund, weil er die Bewohner der Stiftung täglich erlebt, wählte er eine grössere Schrift. Denn auch die Bewohner sollten die Chronik lesen können. Ausserdem verstärkte er den Text um viele aussagekräftige Bilder.

Stehen bleiben ist keine Option

Stiftungsratspräsidentin Marianne Koller-Bohl erklärte: „Wir haben uns zwar immer wieder weiterentwickelt und uns dem stets dynamischer und anspruchsvoller werdenden Umfeld angepasst – im Kern aber sind wir unseren Wurzeln seit 1943 treu geblieben. Die beiden Gründer hatten sich zum Ziel gesetzt, schutz- und hilfsbedürftigen Menschen eine familiäre Heimat zu bieten.“ Sie unterstrich, dass Stillstand Rückschritt bedeute, weshalb sie allen Menschen danke, die die Institution weiterentwickelt und in die Neuzeit geführt hätten.

Professionalisierung und Herzblut

Geschäftsleiter Werner Brunner dankte im Besonderen Christian Petrollini, der alle Fäden betreffend Chronik in Händen gehalten hatte. Ein Dankeschön ging ebenso an die Gemeinden Rehetobel, Teufen und Walzenhausen für die finanzielle Unterstützung des Buchprojektes.

Was die Zukunft betreffe,  gelte es, noch mehr Professionalisierung zu erreichen. Wichtig sei aber, dass das Herzblut beibehalten werde. Als weitere Punkte nannte Brunner die Formalisierung und Digitalisierung. Ausserdem gäbe es vermehrt neue Behinderungsformen mit psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen, letzteres vor allem bei Kindern. Hier müssten gute Lösungen seitens der Stiftung gefunden werden.

Die Konsolidierung der Bautätigkeiten sei erfolgreich abgeschlossen worden. Die Stiftung Waldheim habe nun eine Grösse erreicht, die gerne beibehalten werde. Dank eben dieser Grösse seien Kooporationen mit kleineren Institution möglich. Diese könnten im administrativen Bereich unterstützt werden.

Tag der offenen Tür

Nicht nur die Chronik gibt differenzierte Einblicke in den Alltag der Bewohner der Stiftung Waldheim. Auch eine kurze Podiumsdiskussion mit zwei Bewohnern zeigte auf, dass insbesondere die Wohnsituation wie auch die Alltagsgestaltung sehr geschätzt werden. Individuell sind die Kontakte mit den Familien. Während Michael wöchentlich nach Hause fährt, besucht Stefan seine Familie jede zweite Woche.

An zwei Tagen der offenen Tür, am 1. Juli im Wohnheim „Sonne“ in Rehetobel und am 30. September im Wohnheim „Krone“ in Walzenhausen, hat die Bevölkerung Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Dort kann auch die Chronik gekauft werden, ebenso wie an den Markständen oder bei der Stiftung direkt.

Isabelle Kürsteiner (pd)

„Heimat bieten 1943-2018 Stiftung Waldheim“ wird von der Stiftung Waldheim im Eigenverlag herausgegeben. Die Chronik umfasst 256 Seiten und zahlreiche Bilder. Autor: Hanspeter Strebel; Mitautor, Recherche, Lektorat: Christian Frehner, Gestaltung: Daniel Weber, Druck: Appenzeller Druckerei AG, Herisau. Preis: Fr. 38.00 Bestellung bei Christian Petrollini, Kommunikation & Marketing, Tel. 071 886 66 19 oder Homepage www.75jahreheimat.ch.

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