23.08.2019

„Wir wollen Aufmerksamkeit generieren“

Am 31. August findet in Teufen die erste Klimademo Ausserrhodens statt.

Die 16-jährige Mathilda Osterwalder von der Klimagruppe AR im Gespräch mit Gallus Hengartner, Leiter Betriebe. Foto: tiz

Timo Züst

Am 31. August findet in Ausserrhoden die erste Klimademo im Kanton statt. Organisiert hat sie die Klimagruppe Ausserrhoden. Die Gemeinde unterstützt den Anlass und lobt die jugendlichen Organisatoren.

„Reisst euch zusammen, die Erde steht in Flammen!“ Solche und andere Transparente könnten am 31. August in Teufen zu sehen sein. Am Samstagnachmittag findet in Teufen die erste Ausserrhoder Klimademo statt. Start ist um 15 Uhr auf dem Hechtplatz – von dort geht es in einem Demonstrationszug durch das Dorf. Seit gestern haben die Organisatoren auch die offizielle Bewilligung der Gemeinde Teufen. „Wir unterstützen dieses Vorhaben gerne. Schliesslich sind wir alle auf ein funktionierendes und gesundes Klima angewiesen“, sagt Gallus Hengartner. Er ist Leiter Betriebe bei der Gemeinde und hat sich am Mittwochnachmittag mit Mathilda Osterwalder von der Klimagruppe Ausserrhoden und einem privaten Sicherheitsdienst auf dem Hechtplatz getroffen. Das Thema: Ablauf und Sicherheitsvorschriften für den Demonstrationszug vom kommenden Samstag.

Richtiges Vorgehen

Die 16-jährige Kantischülerin Mathilda Osterwalder aus Speicher ist eines der Gründungsmitglieder der Klimagruppe Ausserrhoden. Und sie ist Teil des Organisationskomitees der anstehenden Demonstration. Diese ist eine Premiere in Ausserhoden. „Wir hatten erst an Herisau gedacht. Aber dort wären wir etwas abgeschlagen im Hinterland gewesen. Teufen ist zentral und auch von St. Gallen gut zu erreichen“, erklärt sie. Bevor die Einladungen zur Demo aber rausgeschickt werden konnten, mussten die Organisatoren abklären, ob Gemeinde und Polizei diese Kundgebung überhaupt erlauben. „Das haben sie vorbildlich gemacht. Sie haben sich zuerst bei uns gemeldet und nachgefragt. Genau das richtige Vorgehen. Insbesondere wenn man wenig Erfahrung hat“, so Gallus Hengartner. Die Gemeinde hat das Vorgehen denn auch unterstützt. Sie beteiligt sich sogar an den Kosten des privaten Verkehrsdienstes. Aber sie nahm auch Einfluss auf die Organisation. „Wir haben aus Sicherheitsgründen ein paar kleine Anpassungen bei der Route gemacht.“ Nach der Besprechung am Mittwoch steht der ersten Klimademo nichts mehr im Weg. Nun liegt es an der Klimagruppe genügend Teilnehmende zu mobilisieren. „Wir hoffen natürlich auf über 100 und trommeln so viele zusammen, wie wir können“, sagt Mathilda Osterwalder.

Politik und Gletscher-Initiative

Die Klimagruppe AR wurde vor rund einem Jahr gegründet. Sie besteht aus rund 30 aktiven Personen. Die meisten von ihnen sind Kantischüler – aber auch einige Studenten sind dabei. Bald wollen sie sich auch als Verein konstituieren. Während der Zweck des bekannten „Klimakollektiv Ostschweiz“ hauptsächlich die Organisation von Klimademos bzw. Klimastreiks ist, fokussiert sich die Klimagruppe AR mehr auf den Austausch. „Wir setzten auf Gespräche und Podiumsdiskussionen. Dies ist unsere erste Demo. Das Ziel hier ist, Aufmerksamkeit zu generieren“, so Osterwalder. Eines dieser Gespräche habe Vertreter der Gruppe mit Ständerat Andrea Caroni (FDP) und Nationalrat David Zuberbühler (SVP) geführt. Zur Wiederwahl würde Martina Osterwalder aber beide nicht empfehlen. Warum? „Sie haben die Bedrohlichkeit der Lage noch nicht realisiert oder sind nicht bereit, genug dagegen zu unternehmen.“ Noch kann die 16-Jährige zwar nicht wählen – trotzdem ist sie politisch sehr interessiert. Deshalb wird kommenden Samstag auch nicht nur demonstriert, sondern auch Unterschriften für die Gletscher-Initiative gesammelt. Mathilda Osterwalder bezweifelt allerdings, dass sie später einmal selbst in die Politik einsteigen wird. „Mich zieht es eher in die Forschung. Dort kommt man wohl schneller ans Ziel.“

 

 

 

1 Kommentar

  1. Dominic Tobler

    26.08.2019 / 13:17 Uhr

    Ich freue mich auf eine friedliche aber bestimmte Kundgebung.
    Der Klimawandel muss mehr Priorität auf der politischen Agenda haben.

    Subventionen für fossile Brennstoffe beispielsweise gehören abgeschafft!

    Antworten

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